Eames Plastic Chairs

Die Eames Plastic Chairs von Vitra

Als Vitra 1957 die Lizenz für die Produkte von Charles and Ray Eames in Europa erwarb, waren die Eames Plastic Chairs bereits auf dem besten Weg, ein Klassiker des Möbeldesigns im 20. Jahrhundert zu werden. 1992 wechselten sowohl Herman Miller als auch Vitra die Produktion von Fiberglas zu Polypropylen: Design und Form blieben gleich, nur die Belastung für die Umwelt durch Produktion und Abfallbeseitigung wurde reduziert.

Eames Plastic Chairs mit Eifelturm-Untergestell: im Vordergrund links der Eames Sidechair DSR, rechts der Eames Armchair DAR

► Eames Plastic Chairs: die wichtigsten Untergestelle und Sitzschalen
► Das bedeuten die Namen der Eames Plastic Side Chairs und der Eames Plastic Armchairs
► Für welche Räume und Bedürfnisse eignen sich die Eames Plastic Chairs
► Die Geschichte eines revolutionären Stuhldesigns
► Materialupdate 2024: Vitras Eames Plastic Chairs in neuem nachhaltigem Gewand

Eames Plastic Chairs: die wichtigsten Vitra Untergestelle und Sitzschalen

Ray und Charles Eames entwickelten für ihre Plastic Chairs ein so einfaches wie geniales modulares Konzept, bei dem verschiedene Untergestelle mit einer Sitzschale ohne Armlehnen, der sogenannten S-Schale, und einer Sitzschale mit Armlehnen, der sogenannten A-Schale, kombiniert werden können. Aus diesem modularen Konzept entstand eine ganze Kollektion von Eames Plastic Armchairs und Eames Plastic Side Chairs, die in Esszimmern, Restaurants, Büros und Lounges eingesetzt werden können. Wir stellen die wichtigsten Untergestelle vor:

Wood Base: Vitra Gestell aus Ahornholz und Metallstreben
Rod Base: filigranes Vitra Metallgestell, auch „Eiffelturmgestell” genannt
Cast Base on Castors: Vitra 5-Sternfuß aus Aluminium-Druckguss mit Rollen
Tube Base: Vitra Vierbein-Stahlrohr-Untergestell
La Fonda Base: Vitra Fünfsternuntergestell
Stackable Base: stapelbares Vitra Vierbein-Stahlrohr-Untergestell

Eames Plastic Chairs sind je nach Modell für den Außeneinsatz geeignet

Das bedeuten die Namen der Eames Plastic Chairs

Für die verschiedenen Kombinationen von Untergestell und Sitzschale entwickelten die Eames eine einfache Nomenklatur für ihre Plastic Chairs. Die Buchstaben verweisen auf die jeweilige Funktion und Sitzschale, sowie auf das Untergestell.

So steht der Eames Vitra Sidechair DSR für "Dining height Side Chair rod base" - und der DSW für "Dining height Side Chair wood base". Beide Stühle haben die gleiche Sitzschale ohne Armlehnen, unterscheiden sich aber im Untergestell.

Auch die Form der Vitra Eames Armchairs DSX, PACC oder DAW lässt sich aus dem Namen ableiten. Der Buchstabe A im Namen eines Stuhls bedeutet Armlehnstuhl, d.h. die Sitzschale hat Armlehnen. Der Buchstabe C im Namen eines Stuhls steht für "cast base on castors" und hat zwei Bedeutungen: Gussfuß und auf Rollen. Um den vollständigen Namen der Eames Stühle zu verstehen klicken Sie hier.

Schöne Tischbestühlung in Rot- und Grautönen mit allen Modellen der Eames Pastic Chairs

Für welche Räume und Bedürfnisse eignen sich die Eames Plastic Chairs?

Die Geschichte eines revolutionären Stuhldesigns

Charles und Ray Eames beschäftigten sich viele Jahre mit kaum etwas anderem als der Suche nach einer Sitzschale für ihre Stühle, die sich perfekt an den Körper anpasst. Nach einigen erfolglosen Versuchen mit Sperrholz und Aluminiumblech entdeckten sie Fiberglas. Zusammen mit seinem Freund und Mentor Eero Saarinen entwarf Charles Eames 1940 den Organic Chair - auch bekannt als Conversation Chair - für den Wettbewerb "Organic Design in Home Furnishings" im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA). Doch erst Ende der 1940er Jahre war die Fertigungstechnik für diesen Stuhl so weit fortgeschritten, dass die Eames Plastic Chairs wirtschaftlich und in entsprechender Stückzahl produziert werden konnten. 1950 kamen die beiden für die damalige Zeit revolutionären Sitzschalen der Eames auf den Markt: die A-Schale mit Armlehnen und die S-Schale ohne Armlehnen.

Das eigentliche Genie von Charles und Ray Eames zeigte sich jedoch erst im nächsten Schritt. Nach den Schalen entwarfen die Designer eine ganze Reihe von Untergestellen für ihre Stühle. 1955 wurde das Programm um ein stapelbares Untergestell erweitert. Damit schufen Charles und Ray Eames eine Stuhlfamilie, bei der das Untergestell je nach Einsatzort und -zweck gewählt werden konnte, während die Sitzschale die bekannte, bequeme Schale blieb.

The Chair of a Century von Ray & Charles Eames für Vitra

Materialupdate 2024: Vitras Eames Plastic Chairs in neuem nachhaltigem Gewand

Die Eames Plastic Chairs verkörpern perfekt das Designprinzip von Charles und Ray Eames: "Das Beste für die meisten Menschen mit minimalem Aufwand" und sind seit 2024 im nachhaltigen Materialupdate erhältlich.

Die Eames Plastic Chairs RE sind in verschiedenen Farbvarianten erhältlich, deren helle Farbtöne mit bloßem Auge fast nicht sichtbare Pigmentsprenkel enthalten, die die charakteristische Materialbeschaffenheit zeigen. Die Bezeichnung EPC RE kennzeichnet diese neuen Modelle, wobei einige der bisherigen Farben durch neue Nuancen ersetzt werden.

Das Recyclingmaterial für die Eames Plastic Chairs stammt aus deutschen Haushalten und wird über den "Gelben Sack" gesammelt. Hauptbestandteil sind gebrauchte Verpackungen, die zu hochwertigem Recyclingkunststoff verarbeitet werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Materialien verursacht dieses Material weniger klimaschädliche Emissionen und verbraucht weniger Primärenergie. Die Sitzschalen der Eames Plastic Chairs RE können so am Ende ihrer Lebensdauer zu 100 % recycelt werden, was den Materialkreislauf unterstützt und die Umweltbelastung minimiert.

Mit diesem innovativen Material setzt Vitra nicht nur ein Zeichen für nachhaltiges Design, sondern auch für die Integration von Umweltbewusstsein in die ästhetische Gestaltung.