USM Haller Sideboard 50, individualisierbar, USM rubinrot, Offen, Offen

Das Design

1963 konzipierte der Architekt Fritz Haller im Rahmen eines Auftrags für die Schweizer Schlosserei und Eisenwarenhandlung U. Schärer Söhne das USM Möbelbausystem. Zunächst als firmeneigene Büromöblierung gedacht, entwickelte sich USM Haller bald zum Designklassiker, mit dem 1969 z.B. die Rothschild Bank in Paris eingerichtet wurde. USM stand schon in den 1970er Jahren für eine moderne Arbeitskultur mit offenen, flexibel gestalteten Räumen. USM Möbel entstehen nach dem Baukastenprinzip aus gerade einmal drei Elementen: Metallrohre bilden eine Struktur, deren Segmente durch kleine verchromte Kugeln verbunden werden, Regalböden und Verkleidungselemente sind aus Metall oder Glas. Dieses System ermöglicht eine höchstindividuelle Möbelplanung, die sogar nachträglich noch verändert werden kann. So können z.B. an das USM Sideboard L an der Seite relativ problemlos zwei Elemente angebaut werden, wodurch ein USM Sideboard XL mit sechs Fächern entsteht. Mit dem richtigen USM Spezialwerkzeug können auf diese Weise in alle Richtungen Elemente angebaut oder weggenommen werden. Darüber hinaus hat man die Wahl bei den Schranktüren. Beim USM Haller Sideboard L, Klappen/Auszüge frei wählbar können in die Fächer jeweils wahlweise Klapptüren oder Ausziehtüren eingesetzt werden.

USM Haller produziert am Hauptstandort in Münsingen, Schweiz. Dort werden sämtliche Metallteile hergestellt und die Metalltablare pulverbeschichtet. Das Lackierungsverfahren gilt als umweltverträglich und erzeugt eine relativ widerstandsfähige, leicht glänzende Oberfläche. Alle Möbel sind in 15 Standardfarben erhältlich und können des Weiteren als Sonderanfertigung in RAL-Farben lackiert werden. USM Teile für den deutschen Markt werden nach Deutschland transportiert, wo sie am Firmenstandort Bühl bei Baden-Baden für den Endkunden montiert werden. In besonderen Fällen erfolgt die Montage erst durch speziell ausgebildete Monteure beim USM Händler oder direkt beim Kunden. Dem USM Möbelbausystem sind seit Beginn wesentliche Ansätze zur Nachhaltigkeit inhärent. Neben der Verkürzung von Transportwegen und -volumen schafft vor allem der Modulcharakter der USM Haller Möbel echte Nachhaltigkeit. Denn die Wandelbarkeit der Konstruktionen und die hohe Qualität der einzelnen Teile erlaubt eine langfristige Verwendung. Insgesamt setzt sich USM für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Energie, Emissionen, Rohstoffen und Produktionsmethoden ein.

Designer

Die USM Möbelbausysteme wurden in den 1960er Jahren von Fritz Haller entworfen. Der gelernte Zimmermann und Architekt wurde am 23. Oktober 1924 in Solothurn, Schweiz geboren und plante vor allem Gebäude, wie Schulen, Bürogebäude und Produktionshallen. So trat auch Firmenchef Paul Schärer 1961 mit dem Auftrag zum Bau der neuen Bürogebäude und Fabrikhallen an Haller heran, woraus sich ein weiterer Auftrag für die Planung der Möblierung des USM Büropavillons ergab. Dieser, wenn auch sehr erfolgreiche, Ausflug ins Möbeldesign sollte der erste und letzte für Fritz Haller bleiben. Nach seinem Entwurf des USM Haller Möbelsystems widmete er sich wieder der Architektur und lehrte an den Universitäten Karlsruhe und Stuttgart. Haller starb am 15. Oktober 2012 in der Schweiz.

Zeitgeschehen

Fritz Hallers USM Haller Regal stammt aus der Nachkriegszeit und ist so im Sinne des damals vorherrschenden Funktionalismus' entworfen. Das aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts stammende Gestaltungsprinzip "Form folgt Funktion", das auch dem Formverständnis des Bauhauses entspricht, wird beim USM Möbelbausystem par excellence angewandt. Das modulare Prinzip erlaubt die Konstruktion von Möbeln als individuelle Lösung für eine konkrete Verwendungssituation. Haller fokussierte die Funktion während des Designprozesses und kam so zu der klaren, minimalistischen Form der USM Möbel, die das Design seit Jahrzehnten zeitlos erscheinen lässt. Auch wegen dem Verzicht auf kurzweilige Trends gilt USM Haller so seit den 1960er Jahren bis heute als moderne und stilvolle Möblierung für Büros und in jüngster Vergangenheit auch vermehrt für den Wohnbereich.