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S 533 Freischwinger
S 533 N All Seasons Freischwinger

Beschwingt dinieren mit Thonet: Sechs Stühle kaufen, nur fünf bezahlen

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Zeitlose Stuhldesigns der Bauhaus Ära: Thonet Freischwinger

Ende der 1920er Jahre erfuhren die bisher auf vier Beinen ruhenden Stühle eine grundlegende Überarbeitung: der Architekt Mart Stam erfand erstmals einen zweibeinigen Stuhltypus mit freitragender Sitzfläche, der dann von Mies van der Rohe und Marcel Breuer weiterentwickelt wurde.

Das Ergebnis waren die Freischwinger Stühle, die von Thonet produziert wurden und folgendermaßen aussehen: Ein s-förmig gebogenes Stahlrohrgestell trägt den Thonet Freischwinger, und das ganz ohne Hinterbeine. Der Rahmen erstreckt sich entlang des Bodens bis zum hinteren Rand des Möbels und sorgt für die notwendige Ausgewogenheit, um ein Umkippen zu verhindern. Die Bezeichnung "Freischwinger" leitet sich von der federnden und schwingenden Bauweise ab.

Später wurde das Konstruktionsprinzip auch auf Hocker, Sessel, Liegen und Sofas übertragen und mit Kunststoff sowie Holz nachgeahmt. Thonet Freischwinger sind heute mit oder ohne Armlehnen erhältlich und werden mit Lederbezug, Netzbespannung, Rohrgeflecht oder Polsterung gefertigt. Für harte Böden empfiehlt es sich, die Thonet Freischwinger mit Filzgleitern zu kaufen. Auf Teppichboden können die Stahlrohrstühle auch ohne Filzgleiter eingesetzt werden.

Thonet Freischwinger S 64

► MART STAM, MARCEL BREUER UND MIES VAN DER ROHE - DIE DESIGNER DER THONET FREISCHWINGER
► FREISCHWINGER S 43, S 32 UND S 533 - NUR ORIGINAL VON THONET
► DAS BEDEUTEN DIE ZAHLEN IM THONET FREISCHWINGER-NAMEN
► DER THONET FREISCHWINGER UND DIE FRAGE DER URHEBERSCHAFT
► WORAN ERKENNE ICH EINEN ORIGINALEN THONET FREISCHWINGER?
► THONET FREISCHWINGER-SESSEL
► NEUE MATERIALIEN UND FARBEN FÜR DIE THONET FREISCHWINGER

Mart Stam, Marcel Breuer und Mies van der Rohe - die Designer der Thonet Freischwinger

Thonet produziert heute mit dem S 32 und dem S 43 die Freischwinger der Bauhaus-Schüler Marcel Breuer und Mart Stam. Auch der Thonet Freischwinger S 533 von Mies van der Rohe ist seit 1927 im Programm des Herstellers.

S 533 von Ludwig Mies van der Rohe

Freischwinger S 43, S 32 und S 533 - nur original von Thonet

Mart Stam und Marcel Breuer entwickelten die originalen Thonet Freischwinger S 43 (Mart Stam) und S 32 (Marcel Breuer) in den 1920er Jahren. Die ersten Modelle von Mart Stam und Mies van der Rohe wurden 1927 auf der Werkbund-Ausstellung “Die Wohnung” präsentiert. Marcel Breuers Entwurf des S 32 folgte dann in den Jahren 1928/29. Die Stühle S 32, S 43 und S 533 wurden von Beginn an vom Möbelhersteller Thonet realisiert und sind auch heute nur als Originalprodukte von Thonet erhältlich. Thonet bietet zudem Varianten mit Armlehnen in Form des S 43 F und des S 64 an.

Das bedeuten die Zahlen im Thonet Freischwinger-Namen

Michael Thonet hat seinen ersten Stuhl Nr.1 genannt. Seitdem werden alle Thonet Stühle, mit Ausnahmen, der Reihe nach durchnummeriert. Die Vorsilben geben wiederum Aufschluss über das jeweilige Material. Stühle ohne Vorsilbe sind meist aus Holz gefertigt, wie beispielsweise der Bugholzstuhl 214/214 M, der früher den Namen Nr.14 trug. Das S beim S 32 und dem S 64 steht wiederum für Stahl/Stahlrohr.

Vorsilbe und Material bei Thonet Freischwingern

► S = Stahlrohr
► keine Vorsilbe = aus Holz gefertigt

Die Nachsilben bezeichnen außerdem die jeweiligen Varianten. So steht das F für Fauteuil (frz. für Armlehnensessel) und damit beim S 43 F für Armlehnstuhl. L steht wiederum für Lounge und bezeichnet damit die Varianten mit niedriger Sitzhöhe und tiefer Sitzfläche, wie beim Sessel S 35 L und dem S 32 L. Der S 32 von Marcel Breuer ist als S 32 N mit einer Sitzfläche aus Netzbespannung statt dem klassischen Rohrgeflecht gefertigt, was übrigens schlichtweg keine Bezeichnung hat.

Nachsilbe und Varianten bei Thonet Freischwingern

► F = Fauteuil (mit Armlehnen)
► PV = Polstervariante
► V = Verstärkungsgewebe
► L = Lounge
► K = Kinderstuhl (oder Knoten oder Korpus)
► N = Netzgewebe
► P = Polster
► LV = Ledervariante
► H = Hocker

S 43 Klassik, ein Stahlrohr-Freischwinger mit Holzoberfläche

S 32, ein Stahlrohr-Freischwinger mit Rohrgeflecht

Der Thonet Freischwinger und die Frage der Urheberschaft

Mit dem Kragstuhl entwarf der Architekt Mart Stam 1926 erstmals einen Stuhl ohne Hinterbeine mit freitragender Sitzfläche. Im Gegensatz zum Freischwinger, der seinen Namen der elastischen Konstruktion mit schwingender Sitzfläche verdankt, verfügte dieser Entwurf noch über eine relativ starre Konstruktion. Aufgrund dieser Unterscheidung wurde über die Frage der Urheberschaft lange gestritten.

Fest steht, dass Mies van der Rohe noch vor der Veröffentlichung des Kragstuhls von Mart Stam ein Patent auf seinen Stuhl MR20 anmeldete, der bereits über eine elastische Konstruktion verfügte und heute als S533 von Thonet produziert wird. Dieses Patent verteidigte van der Rohe 1936 in einem Rechtsstreit. Er gilt damit offiziell als einer der Urheber des Freischwingers.

In einem anderen Rechtsstreit argumentierte Thonet, dass Mart Stams Entwurf eine rein technische Erfindung sei und deshalb das Urheberrecht entfalle. Demgegenüber wurde Mart Stam jedoch im Jahr 1932 die künstlerische Urheberschaft zugesprochen. Somit gelten Mart Stam und Mies van der Rohje heute als Urheber des Thonet Freischwingers, der dann durch Marcel Breuer weiterentwickelt wurde.

Woran erkenne ich einen originalen Thonet Freischwinger?

Bereits im 19. Jahrhundert markierte Thonet seine Stühle mit Prägestempeln und Signets. Wenn diese Markierungen erhalten sind, können auch sehr alte, gebrauchte Freischwinger heute noch zeitlich gut zugeordnet werden. Alle neuen Thonet Freischwinger sind mit kleinen Aufklebern oder Prägungen im Holzrahmen versehen, die sie als Originale kennzeichnen. Darüber hinaus lassen sich Freischwinger-Stühle von Thonet anhand zahlreicher Details wie den Schrauben im Rahmen, den Maßen oder dem Durchmesser des Stahlrohrs präzise einem Thonet-Modell zuordnen.

S 64 Freischwinger mit Armlehnen

S 32 Freischwinger ohne Armlehnen

Thonet Freischwinger-Sessel

Thonet Sessel 35 L

Neben den Thonet Freischwinger Stühlen gibt es auch Thonet Freischwinger Sessel. Der S 35 L Sessel von Marcel Breuer wurde 1930 im Pariser Grand Palais als Beitrag des Deutschen Werkbundes präsentiert. Hier stellte der Deutsche Werkbund auf Einladung der Société des Artistes Décorateurs ein voll eingerichteten Hochhausapartments nach dem Entwurf von Walter Gropius vor. Beim Thonet S 32 L handelt es sich wiederum um eine Variante des S 32 für den Loungebereich mit niedrigerer Sitzhöhe und tieferer Sitzfläche. Eine Neuinterpretation des Stahlrohrsessels hat wiederum das Thonet Designteam mit dem Freischwinger-Sessel S 411 entwickelt.

S 32 L

Thonet S 411

Neue Materialien und Farben für die Thonet Freischwinger

Thonet hat zahlreiche neue Varianten der Thonet Freischwinger eingeführt, wobei die originalen Entwürfe von Mart Stam und Marcel Breuer beibehalten wurden. Statt nur mit dem ursprünglichen Rohrgeflecht sind die Thonet Freischwinger jetzt standardmäßig auch mit einer robusten Kunststoffnetzbespannung als S 32 N und S 64 N erhältlich. Die All Seasons Kollektion präsentiert die Thonet Freischwinger zudem als outdoorgeeignete Varianten in neuem Gewand. Mit dem S 40 hat Thonet zudem den originalen Mart Stam Freischwinger als Outdoorstuhl für Terrasse, Balkon und Garten herausgebracht.

Outdoor Freischwinger: S 40

Thonet S 33 N All Seasons live und in Farbe

Thonet S 34 N All Seasons mit Armlehnen

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