USM Haller Sideboard L mit 2 Klappen, Reinweiß RAL 9010

Das Design

Der Schweizer Architekt Fritz Haller, der 1961 bereits die neuen Fabrikations- und Verwaltungsgebäude für USM entwarf, konzipierte 1963 für den USM Büropavillon in Münsingen die Büromöbel und damit ein Möbelsystem, das sich bis heute erfolgreich weiterentwickelt hat. Start der Serienproduktion war 1969. Mit der Möblierung der Rothschild Bank Paris im selben Jahr avancierte Hallers Entwurf zum populären Büromöbel, das ganz neue Maßstäbe setzte. Schon in den 1970er Jahren setzte das USM Möbelsystem die Idee des flexiblen Großraumbüros um. Dem Leitgedanken folgend, Einrichtung sei kein Zustand, sondern ein Prozess, wird ein USM Möbel individuell geplant und kann, wenn erforderlich, in seiner Form, Größe und Ausstattung umgebaut und neuen Anforderungen angepasst werden. Verwendet werden USM Büromöbel, wie das USM Haller Sideboard L mit 2 Klappen, klassischerweise als Aktenschrank oder dienen anderweitiger Aufbewahrung. Nicht zuletzt wegen der Möglichkeit zur beidseitigen Nutzung lassen sich USM Haller Regale aber auch ideal als Raumteiler verwenden. Grundlegend für die Flexibilität der USM Haller Möbel ist der Modulcharakter, der sich auch in Fritz Hallers Architekturprojekten wiederfindet.

Herstellung

Die Herstellung von USM Haller erfolgt zum größten Teil in der Schweiz. Am Firmenhauptsitz in Münsingen werden die Metallrohre für die Möbelstruktur, die verbindenden Chrom-Kugeln sowie die Verkleidungselemente aus Glas und Metall hergestellt. Letztere werden dort in den USM Farben pulverbeschichtet. Neben dem klassischen USM Haller Weiß sind die Möbel in weiteren 14 Standardfarben sowie als Sonderanfertigungen für größere Auftraggeber in jeder beliebigen RAL-Farbe erhältlich. Die Montage der Möbel für den deutschen Markt erfolgt in Bühl in Baden-Württemberg oder durch geschulte Monteure am Standort des USM Händlers bzw. beim Endkunden. In Punkto Nachhaltigkeit setzt USM vor allem auf die Langlebigkeit der Produkte. Die zwingende Logik dahinter: Wenn Möbel dank hochwertiger Materialien und enormer Anpassungsfähigkeit an ihre sich wandelnde Umgebung theoretisch nicht erneuert werden müssen, werden ganz automatisch Ressourcen für die Herstellung neuer Möbel gespart. Darüber hinaus steht USM für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Energie, Emissionen, Rohstoffen und Produktionsmethoden.

Designer

Designer der USM Sideboards ist Fritz Haller. Am 23. Oktober 1924 in Solothurn, Schweiz, geboren, entwarf der Architekt vor seiner Zusammenarbeit mit USM zahlreiche Gebäude, darunter Schulen, Bürogebäude und Produktionshallen. 1961 trat Firmeninhaber Paul Schärer an Haller heran und nach der Planung der neuen Fabrikations- und Verwaltungsgebäude entwickelte er schließlich das USM Haller Möbelbausystem. Später war Fritz Haller als ordentlicher Professor an der Fakultät für Architektur der Universität Karlsruhe tätig, sowie als Honorarprofessor an der Universität Stuttgart und erhielt 1993 das Ehrendoktorat der Universität Dortmund. Seinen größten Erfolg erlebte der Schweizer jedoch mit USM Haller, das, nach ihm benannt, die Büromöbelwelt mit einer verblüffenden Funktionalität und zeitlosen Eleganz revolutionierte. Ausgezeichnet wurde er dafür 1971 mit dem Award for Designing the Haller-System des Resources Council Inc. USA und 1973 mit dem Award for Best Design in Steel des American Iron and Steel Institute USA. Fritz Haller starb am 15. Oktober 2012 in der Schweiz.

Zeitgeschehen

Designgeschichtlich ist Hallers Möbelsystem in den Funktionalismus einzuordnen, wobei in den Möbeldesigns insbesondere der Grundsatz "Form follows function" / "Form folgt Funktion" zum Tragen kommt. Das USM Prinzip, wonach Möbel in ihrer Form den Anforderungen ihrer Umgebung angepasst werden können, kommt dem Anspruch funktionalen Möbeldesigns auf nahezu einzigartige Weise nach. Außerdem charakteristisch für funktionalistische Designs ist ihre Zeitlosigkeit. Durch die konsequente Umsetzung eines Stils und das Ausblenden kurzlebiger Trends kann USM Haller seit fast 50 Jahren als Designklassiker der Büromöblierung überzeugen und sich dank Formen- und Farbvielfalt in der jüngeren Vergangenheit sogar als Wohnmöbel behaupten.

Hersteller

Die Entstehung der USM Haller Regale geht auf eine lange Unternehmensgeschichte zurück. Denn schon 1885 gründete Ulrich Schärer im Schweizer Münsingen bei Bern die Eisenwarenhandlung und Schlosserei, die 70 Jahre später Hersteller eines der innovativsten Büromöbelsysteme des 20. Jahrhunderts werden sollte. Voraussetzung dafür war jedoch erst einmal die Integration von Fensterverschlüssen 1920 sowie des Metallbaus und der Blechbearbeitung 1946 in das Sortiment. Firmenerbe der zweiten Generation, Paul Schärer Junior, erteilte in den 1960er Jahren den entscheidenden Auftrag an den Schweizer Architekten Fritz Haller. Die ab 1969 in Serie produzierten USM Möbel unterliegen seit 1988 dem Urheberrecht und wurden 2001 in die Sammlung des Museum of Modern Art, New York aufgenommen. Mittlerweile umfasst das Möbelsystem USM Regale, Sideboards, Rollcontainer und verschiedene Technikmöbel. Die Herstellung der Fensterverschlüsse wurde 1992 aufgegeben. Seither konzentriert sich der Schweizer Möbelhersteller voll und ganz auf die Weiterentwicklung der USM Haller Möbel.