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Rowac-Schemel MI - 75 cm
Rowac-Schemel MI - 50 cm

Rowac – Der "Bauhaus-Schemel" erwacht zu neuem Leben

Die Marke Rowac stand vom Ende des 19. bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts für ergonomische Möbel aus Bandstahl, die vor allem in Fabriken und Werkstätten zum Einsatz kamen, darunter auch in den Werkstätten des Bauhauses. Das bekannteste Produkt ist der Rowac-Hocker – auch Rowac-Schemel oder Bauhaus-Hocker genannt, der nun wieder an seinem Ursprungsort produziert wird.

Der Rowac-Schemel im Barhockerformat

Der Rowac-Schemel als Beistelltisch im Wohnzimmer

Der Rowac-Schemel mit gedrechselter Sitzfläche aus PEFC-zertifiziertem Holz aus dem Erzgebirge

Die Geschichte hinter dem Rowac-Schemel

Die Geschichte des Rowac-Hockers reicht bis ins späte 19. Jahrhundert. In der Blütezeit der Industrialisierung gründete Karl Robert Wagner in Chemnitz eine Eisenwarenfabrik, der er in Anlehnung an seinen Namen den Namen Rowac gab. 1909 entwickelte er mit dem „Modell 1“ das erste genietete Sitzmöbel der Welt aus leichtem Bandstahl. Im Gegensatz zu massiven Metallbeinen konnte Wagner durch die Verwendung von Bandstahl, der zu einem leicht quadratischen U-Profil gestanzt wurde, Material einsparen, ohne an Stabilität einzubüßen. So schuf er mit einem Minimum an Material einen robusten, langlebigen und dabei optisch, wie physisch leichten Hocker. Aus diesem innovativen Entwurf entwickelte sich eine ganze Reihe von ergonomisch geformten Möbeln für Werkstatt und Büro, darunter Stühle, Tische, Werkzeugkästen und -schränke.

Der Hocker wurde zu einem der erfolgreichsten Produkte von Rowac und fand auch in den Räumen des Bauhauses in Weimar, Dessau und Berlin Verwendung. Auch den Zweiten Weltkrieg überstand die Firma, musste sich aber wegen des Verbots der Stahlmöbelproduktion auf die Holzverarbeitung konzentrieren. Nach dem Krieg wurde die Produktion unter sowjetischer Besatzung eingestellt, aber die Rowac-Möbel wurden in der DDR weiter verwendet. Als nach der Wende die DDR-Betriebe geschlossen oder modernisiert wurden, landeten viele der robusten Rowac-Möbel auf dem Müll.

Der Rowac-Schemel ganz in elegantem Schwarz

Wiederauflage des Rowac-Hockers

Alide und Dieter Amick, Augenoptikermeisterin und Industriedesigner, haben sich 2023 entschlossen, die historische Möbelmarke Rowac an ihrem Ursprungsort Chemnitz wieder aufleben zu lassen. Sie wollen die Möbel originalgetreu nach den Entwürfen von Karl Robert Wagner rekonstruieren. Den Anfang der Reeditionen machte der legendäre Rowac Hocker in zwei Formaten: Der Rowac-Schemel Modell I mit einer Höhe von 50cm und der Rowac-Schemel Modell I im Barhockerformat (75 cm). Weitere Rowac-Modelle folgten und weitere Neuauflagen sind geplant. Im Interview mit Alide und Dieter Amick auf dem smow Blog erfahren Sie mehr.

Karl Robert Wagner - Erfinder und Namensgeber des Rowac-Schemels

Alide und Dieter Amick - Firmengründer und Produzenten der Rowac Reeditionen

Der Rowac-Schemel – ein praktisches, nachhaltiges und zeitloses Hockerdesign

Heute vereint Rowac vieles, wofür Alide und Dieter Amick mit Leidenschaft stehen. Dazu gehören klassisches, zeitloses Design mit klarer Formensprache und Objekte mit einer Geschichte, die handwerkliches Können verkörpern. Mit den Rowac Reeditionen wollen Alide und Dieter Amick Möbel anbieten, die zweckmäßig, unverwüstlich und ehrlich sind.

Die Rowac Hocker sind zweckmäßig, weil sie als leichte und formschöne Sitzmöbel oder Beistelltische vielseitig einsetzbar sind. Unverwüstlich, weil sie so hochwertig verarbeitet sind, dass ihnen auch jahrelanger Gebrauch nichts anhaben kann. Ehrlich wiederum sind die Rowac Hocker, weil sie nichts verbergen. So wie jede Verbindung, ob genietet oder gefugt, sichtbar bleibt, garantieren Alide und Dieter Amick auch einen transparenten und nachhaltigen Umgang mit Materialien und Produktionsprozessen. Die Rowac Hocker werden in der Region Chemnitz, wo sie ihren Ursprung haben, in Zusammenarbeit mit lokalen Handwerksbetrieben hergestellt.

Für dieses Foto hat sich eine Gruppe von Bauhäuslern auf Rowac-Schemeln niedergelassen - Weimar, 1923