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Vitra

Lobby Chair ES 104

von Charles & Ray Eames, 1960 — CHF 5’975.00
Vitra Lobby Chair ES 104

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Lobby Chair ES 104

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360°
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Der Vitra ES 104 Lobby Chair von 1960 ziert jeden Konferenztisch, hält mit seinen mächtigen, in verschiedenen Farben erhältlichen Lederpolstern aber auch als repräsentativer Chefsessel her. Die regulierbare Rückneigetechnik, das rollbare, verchromte Untergestell sowie die stufenlose Höhenverstellbarkeit sorgen für Flexibilität, die sich zur repräsentativen Optik gesellt.

Details

Produktart Management Chair
Abmessungen H 89-95 x B 69 x T 70,5-84 cm
Sitzhöhe 41,5-47,5 cm
Material Polsterung: Polyurethanschaum
Bezug: Leder
Seitenteile und Untergestell: Aluminium-Druckguss, verchromt
Fertigung
Ausführungen Wahlweise mit weichen Rollen für harte Böden oder harten Rollen für Teppichböden
Farben Leder

Funktion & Eigenschaften Regulierbare Rückneigemechanik
Sitzhöhe über Gasfeder stufenlos verstellbar
Drehbar
Maximale Belastbarkeit: 110 kg
Pflege Für poliertes Aluminium können Sie einen Glasreiniger, für Glanzchrom-Oberflächen etwas Spülmittel verwenden und anschließend trockenreiben. Für die Pflege der Lederbezüge beachten Sie bitte die beiliegende Lederbroschüre.
Nachhaltigkeit Vitra legt Wert auf eine lange Lebensdauer der Produkte, auf den einfachen Austausch von Verschleißteilen und soweit möglich auf die Verwendung von recyclebaren Materialien.

ISO 9001:2008 (Qualitätmanagementnorm)
ISO 14001: 2004 (Umweltmanagementnorm)
Gewährleistung 24 Monate
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Produktpräsentation

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Designstory

Das Design

Ein Büro- oder Konferenzstuhl der Extraklasse ist der mächtige Eames Lobby Chair, der problemlos auch als Chefsessel durchgeht. Entstanden ist das gute Stück 1960 für das Time Life Gebäude in New York und seitdem hat sich der ES 104 zum Paradebeispiel der edlen Bestuhlung gehobener Büro- und Konferenzräume entwickelt. Als ursprünglich für den Lobby- und Wartebereich konzipierter Sessel, zeichnet sich der Vitra ES 104 als komfortabler sowie optisch repräsentativer Stuhl aus. Das Konstruktionsprinzip erinnert leicht an das des Eames Lounge Chairs, jedoch werden die drei Polsterteile beim Eames Lobby Chair ES 104 seitlich durch zwei Aluminiumholme verbunden. Gewissermaßen kann der ES 104 Executive Chair also auch als eine Weiterentwicklung der Eames Aluminium Chairs betrachtet werden, bei denen ebenjene Konstruktion aus zwei Seitenteilen aus Aluminium grundlegend für das bequeme Sitzen auf einem sehr reduzierten Stuhl ist. Genau wie die Alu Chairs verfügt auch der Vitra ES 104 mit seinen voluminösen Lederpolstern außerdem über eine regulierbare Rückneigetechnik und lässt sich mittels Gasfeder in der Sitzhöhe stufenlos verstellen.

Der Eames Lobby Chair mit rotem Lederbezug

Designer

Die Geschichte des wohl berühmtesten Designerpaares der Moderne begann 1940 an der Cranbrook Acadamy of Arts. Dort arbeitete der 1907 in St. Louis geborene Charles Eames mit dem Architekten Eero Saarinen an den Vorbereitungen zum „Low Cost Furniture“-Wettbewerb des Museum of Modern Art, als die 1912 in Sacramento geborene Ray Kaiser als Assistentin in das Team kam. Schon ein Jahr später heirateten Ray Kaiser und Charles Eames und besiegelten damit nicht nur ihre persönliche Beziehung, sondern begannen auch eine sehr produktive und über Jahrzehnte andauernde berufliche Zusammenarbeit. Im Eames Studio in Los Angeles entstand in den Folgejahren ein umfangreiches Werk, das neben Möbeln und Stühlen, wie dem ES 104 Executive Chair, auch Filme, Textilentwürfe, Fotografien und Gebäudeentwürfe umfasst. Vor allem mit ihren funktionalen Entwürfen, für die die beiden Designer häufig erst neue Herstellungsverfahren entwickelten, gingen die Eames in die Möbelgeschichte ein. Die Zusammenarbeit währte bis zum Tode Charles Eames‘ im Jahr 1978, mit dem sämtliche Tätigkeiten im Eames Studio eingestellt wurden.

Teil der Lobby Chair Serie: der niedrigere und breitere ES 105

Rückseite des Eames ES 104 mit mehrteiliger Polsterung

Herstellung

Die Herstellung des original Eames Lobby Chair ES 104 für Europa erfolgt durch Vitra, wobei die Seitenteile und das rollbare Untergestell aus verchromtem Aluminiumdruckguss und die Polster mit einem in verschiedenen Farben erhältlichen Lederbezug und einer Füllung aus Polyurethanschaum gefertigt werden. Der 1960 designte Vitra ES 104 wird so wie viele der anderen Eames Chairs auch mit einem halben Jahrhundert Erfahrung von Vitra hergestellt. Lediglich Farben und Bezugsmaterialien werden von Zeit zu Zeit an aktuelle Trends und Anforderungen angepasst. Die gleichbleibend hohe Qualität des ES 104, Vitra steht nicht ohne Grund mit einer 30-jährigen Garantie für die Wertigkeit der Eames Klassiker, kann so also auf eine lange Tradition und den damit verbundenen hohen Erfahrungsschatz zurückgeführt werden. Die Langlebigkeit der Möbel ist dabei auch Vitras Anspruch in Sachen Nachhaltigkeit zuträglich, denn werden vor allem Ressourcen gespart, wenn Möbel über Generationen erhalten bleiben.

Charles und Ray Eames

Hersteller

Der ES 104 Executive Chair wird seit seiner Entstehung in den 1960er Jahren in Europa vom Möbelhersteller Vitra produziert. Das im Schweizer Birsfelden gegründete Unternehmen ist seit 1957 in Besitz der Lizenzen für die Eames Möbel sowie anderer Mid-Century-Designer wie Alexander Girard oder George Nelson, die in den USA seit damals von Herman Miller vertreten werden. Vitra und Charles & Ray Eames verband jedoch immer auch ein regelrecht freundschaftliches Verhältnis, weswegen der Nachlass der Designer schließlich auch nach Europa, an Vitra ging. Mit dem Erbe richtet Vitra regelmäßig Ausstellungen aus und lässt die Eames’sche Philosophie auch in die eigene einfließen. Neben Designs der Eames, wie dem Eames Lobby Chair ES 104, umfasst das Vitra Portfolio aber auch zahlreiche andere Klassiker der Moderne sowie aktuelle Entwürfe von Designern wie Hella Jongerius, Konstantin Grcic und Ronan und Erwan Bouroullec.

Zeitgeschehen

Der Eames Lobby Chair ES 104 entstand in einem Amerika, das, angestoßen vom wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegsjahre, durch rasanten Fortschritt und das Aufkommen von Popkultur sowie einer zunehmenden Bedeutung des Konsums dominiert wurde. Neue Werkstoffe und Produktionstechniken ermöglichten es, Möbel in hohen Stückzahlen für breite Bevölkerungsschichten zu produzieren. Ray und Charles Eames leisteten in diesem Zusammenhang immer wieder Pionierarbeit, indem sie z. B. Materialien neu für das Möbeldesign interpretierten und neue Wege bei der Möbelproduktion einschlugen. Zudem wählten sie häufig Möbelserien als Mittel, um Anforderungen an flexible Bedingungen in modernen Wohn- und Arbeitsräumen gerecht zu werden. Auch der Vitra ES 104 entstand als kleine Serie. Den Eames Lobby Chair gibt es auch ohne Rollen: Als ES 105 / ES 108 ist er auch mit einem feststehenden Viersternuntergestell erhältlich, wobei der ES 105 als breitere und niedrigere Variante das größte Potential für einen komfortablen Lounge Chair hat.

Ray und Charles Eames

Der Vitra ES 104: Legende einer Schachpartie

"Darauf kann ich am besten denken!"

Schon 1971 testete Bobby Fischer für das Schachfinale ein halbes Dutzend Stühle – immer wieder saß er Probe, stand auf und schüttelte mit dem Kopf. Der Geschäftsführer des US-Schachverbands schuf Abhilfe. Er bot dem Schachspieler einen Stuhl aus einem Theaterbüro an, gepolstert, aus schwarzem Leder. In der Tat gefiel dieser Mr. Fischer, der den Stuhl lobpries mit dem legendären Satz: „Darauf kann ich am besten denken!“

Seinem Partiegegner, Tigran Petrosian, hingegen, gefiel das Sitzmöbel überhaupt nicht. Er wählte einen einfachen, aber immerhin gepolsterten Holzstuhl.

Das Schach-WM-Match 1972 – ein Match der Stühle

Wie sich herausstellte, war dies der Prolog zu der Begebenheit, die eineinhalb Jahre später, Schach- und Möbelgeschichte schreiben sollte. Beim WM Match 1972 begann die Suche nach der passenden Sitzgelegenheit von neuem. Diesmal entschied Fischer selbst, dass er auf dem gleichen Stuhl sitzen wollte, auf dem er auf dem er 1971 Petrosian 6,5:2,5 geschlagen hatte. Allerdings war dieser in Island nirgends zu finden. Also recherchierte der Geschäftsführer des US-Schachverbands in seiner Heimat und fand das Exemplar schließlich in der New Yorker Möbelausstellung des Möbelproduzenten Hermann Miller an der Madison Avenue in New York zum Preis von 471,60 US-Dollar, der aber als Zeichen der Freundschaft erlassen wurde. Der Stuhl wurde nach Island eingeflogen, was wiederrum den isländischen Präsidenten des Schachverbands begeisterte, der daraufhin die haargenau selben Stühle für beide Schachgegner, Bobby Fischer und Boris Spassky, anstrebte. Der Wunsch landete beim Kundendienstchef Hermann Millers, der Himmel und Hölle in Bewegung setzte, damit das Möbel am nächsten Tag von New York nach Reykjavik geflogen werden konnte.

Die Schachpartie wurde jedoch nie gespielt – auf Fotos sieht man Spassky auf dem Holzstuhl der ersten Partie wartend auf seinen Gegner Fischer und ihm gegenüber der leer bleibende ES 104 von Charles & Ray Eames. Die zweite Partie gewann Spassky also kampflos.

Designikone ES 104 im kommunistischen Visier

Fischers Stuhl geriet etwas später noch ins Visier der sowjetischen Delegation. Vor der 17. Partie verbreitete Spasskys Sekundant Efim Geller, Fischer werde mit „elektronischen Elementen oder chemischen Substanzen im Spielsaal” gepusht, die sich in dessen Stuhl befinden sollten. Bei der folgenden Untersuchung wurden aber lediglich tote Fliegen und einen vergessenen Schraubenzieher gefunden.

Durch das Fischer-Spassky-Match wurde der Charles-Eames-Drehstuhl ES 104 zu einer Design-Ikone des 20. Jahrhunderts, wobei die Isländer 1972 mit den beiden geschenkten Stühlen ein Schnäppchen machen konnten.

Heute hat der legendäre Vitra Stuhl ES 104, auf dem einst Bobby Fischer am besten denken konnte, auch dank der legendären Schachgeschichte einen ganz anderen und eben auch ideellen Wert.

ES 104 - Ikone der Schach- und Möbelgeschichte

Mehr über 'ES 104' in unserem Journal

"Einer klaut vom anderen. Die Sitzmöbelindustrie lebt ja vom gegenseitigen Diebstahl."

Wie viele wissen, laufen wir nicht jedem Trend hinterher. Eigentlich gar keinem. Das haben wir noch nie getan und das werden wir auch nie. Doch andere tun es. Im Jahre 1964 war der große Trend in Westdeutschland zum Beispiel Ledermöbel - zumindest wenn man...

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