Uten.Silo I
von Dorothee Becker, 1969 — CHF 382.00wurde Ihrer Wunschliste hinzugefügt.
Details
Produktart | Aufbewahrungssystem |
Abmessung | |
Farben | |
Material | Korpus: recycelter ABS-Kunststoff Haken: Metall, vernickelt |
Ausführungen | Auch als Uten.Silo II erhältlich |
Lieferumfang | 1 Uten.Silo (Befestigungsmaterial und Dekoration sind nicht im Lieferumfang enthalten) |
Pflege | Bitte verwenden sie zur Reinigung der Kunststoffflächen ein weiches, feuchtes Tuch und ein mildes, neutrales Reinigungsmittel. |
Gewährleistung | 24 Monate |
Produktdatenblatt | Bitte klicken Sie auf das Bild, um detaillierte Informationen zu erhalten (ca. 0,2 MB). |
FAQ
Wir sind für Sie Mo.-Fr. 9-17 Uhr und Sa. 9-17 Uhr unter 031 981 40 67 erreichbar.
Was ist der Unterschied zwischen der Wandaufbewahrung Uten.Silo I und Uten.Silo II?
Das Uten.Silo I (Maße 67 x 87 cm) ist der Originalentwurf aus dem Jahr 1969. Die kleinere Version (Uten.Silo II, Maße 52 x 68 cm) entstand 1970. Auf dem Uten.Silo II finden entsprechend weniger Elemente Platz.
Werden Schrauben/Dübel bei der Wandaufbewahrung Uten.Silo mitgeliefert?
Nein, das Uten.Silo wird ohne Befestigungsmaterial geliefert. Die Schrauben/Dübel sind abhängig von den Gegebenheiten vor Ort (Wandbeschaffenheit) zu wählen.
Das Design
Von den Ideen der 68er-Revolution und der Montessori-Pädagogik inspiriert, entwarf Dorothee Becker ein Holzspielzeug mit geometrischen Figuren. In einer Holzplatte ausgeschnitten, sollten entsprechende Gegenstücke in die Auslassungen eingesetzt werden. Ihre Kinder fanden wenig Gefallen daran, doch schließlich diente das Spielzeug als Grundlage für das Uten.Silo von Vitra. In den 1960er Jahren entwarf Dorothee Becker damit ein Utensilo der anderen Art: eine Aufbewahrungslösung für die Wand, bei der verschiedene, geometrischen Figuren nachempfundene Schälchen sowie kleine Metallhaken, auf einer Platte befestigt, zum Verstauen verschiedenster Utensilien dienen. Beckers damaliger Ehemann, Ingo Maurer, investierte in die Idee des Uten.Silos und eine über drei Tonnen schwere und eine Viertel Million Mark teure Metall-Spritzgussform, mit der das Objekt aus Kunststoff gegossen werden konnte. Schon bald zahlte sich die Investition aus und kurze Zeit später nahm Vitra Uten.Silo ins Sortiment auf. 1970 entstand eine zweite Version des Wand-Utensilos. Das Uten.Silo II ist im Umfang etwas kleiner und verfügt über weniger Schalen und Haken als das nun als Uten.Silo I benannte Vorbild.
Herstellung
Nachdem Ingo Maurer für die Herstellung des Uten.Silos von Dorothee Beckers zunächst selbst in eine Spritzgussform investierte, wurde es ab 1969 durch die Firma Dynamit Nobel aus Weissenburg aus ABS-Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt. Später übernahm dann Vitra, das Unternehmen mit Hauptsitz in Birsfelden, Schweiz und Produktionshallen in Weil am Rhein, Baden-Württemberg die Produktion des Utensilos für die Wand. Anders als man auf den ersten Blick vermuten könnte, besteht das Uten.Silo von Dorothee Becker aus einem Stück. Schale und Rückwand werden zu einem Stück gegossen. Nachdem die Klammer und die Haken dann darauf angebracht sind, wird es mit einer Rückwand aus Polystyrol verklebt. Mit der Ölkrise der 1970er Jahre wurde auch Kunststoff teurer und Vitra stellte die Produktion vom Uten.Silo ein. Erst Ende der 1990er Jahre wurde der Designklassiker wieder in Vitras Sortiment aufgenommen. Damals wie heute sind Uten.Silo I und Uten.Silo II in Europa und den USA, wo es auch "Wall-All" genannt wird, sehr erfolgreiche Designobjekte.
Designer
Dorothee Becker wurde 1938 in Aschaffenburg geboren, wo sie später im Fotogeschäft ihres Vaters spielend von den vielen Schubladen voller interessanter Dinge in den großen Schränken fasziniert war. Später inspirierte sie diese Erfahrung beim Entwurf ihrer Uten.Silo Aufbewahrungslösung, das ebenso wie die Fotoschränke ihres Vaters in verschiedenen Fächern so viele verschiedene Dinge verbirgt. Becker studierte nie Design oder Architektur und das Vitra Uten.Silo sollte ihr einziger nennenswerter Erfolg auf dem Gebiet bleiben. An den Universitäten Frankfurt und München studierte sie eigentlich Sprachen. Nach Aufenthalten in London und Paris siedelte sie 1960 nach Kalifornien über. Zurück kam sie mit Ingo Maurer, der heute für seine Leuchten berühmte Designer, mit dem sie zwischen 1962 und 1976 verheiratet war. 1966 gründeten sie in München zusammen Design M, worüber vor allem Ingo Maurers Leuchten, aber auch das Uten.Silo Beckers hergestellt wurden und praktische und gut designte Alltagsgegenstände verkauft wurden. Dorothee Becker konzentrierte sich bis 1989 auf die Leitung des Geschäfts in München.
Zeitgeschehen
In den 1960er Jahren designt, steht das Uten.Silo von Dorothee Becker in einer Tradition mit den Kunststoffdesigns von z.B. Verner Panton oder Eero Aarnio, die zur gleichen Zeit mit organisch geformten Möbeln aus Kunststoff von sich Reden machten und deren Möbeldesigns bis heute Klassikerstatus haben. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren Jahre des großen Wohlstands - Wohlstand, der für alle zugänglich sein sollte. Kunststoff galt wegen seines günstigen Preises dabei als Mittel schlechthin, Waren für die Massen erschwinglich zu machen. Zudem war es leicht formbar und einzufärben. Für die Objekte der Zeit sind insbesondere eine organische Formensprache und multifunktionale Eigenschaften typisch. Zu erkennen sind diese Kriterien auch im Uten.Silo. Vitra bietet mit dem aus ABS-Kunststoff hergestellten Wand-Utensilo eine vielfältig anwendbare Aufbewahrungsmöglichkeit an, dessen Behältnisse organische Formen wiedergeben.
Hersteller
Willi und Erika Fehlbaum, die die Ladenbaufirma Vitra in Birsfelden, Schweiz betreiben, entdecken 1953 in New York einen Eames Stuhl und fassen schließlich den Entschluss Möbel herzustellen - allen voran dabei natürlich die Eames Designs. Es folgen neben dem Uten.Silo Designklassiker von Dorthee Becker die Möbel und Wohnaccessoires von Verner Panton, George Nelson, Isamu Noguchi, Marten van Severen, Alberto Meda, Hella Jongerius und vielen mehr. Aber nicht nur durch unzählige Designklassiker machte sich Vitra einen Namen. Weiteres Highlight des Vitra Firmenprofils ist der Vitra Campus in Weil am Rhein. Angefangen mit einer Skulptur der Künstler Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen fasst 1984 Firmenerbe Rolf Fehlbaum den Entschluss einer pluralistisch ausgerichteten gestalterischen Entwicklung des Firmengeländes von Vitra in Weil am Rhein. Heute umfasst das Areal nahe der Schweizer Grenze zu Basel Gebäude der wichtigsten zeitgenössischen Architekten, darunter viele Pritzker-Preisträger. So das VitraHaus von Herzog & de Meuron, das Feuerwehrhaus von Zaha Hadid und das Vitra Design Museum von Frank Gehry.