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Shogun

Mario Botta – Architekt, Designer und Theoretiker

Mario Botta, geboren 1943 in Mendrisio im Kanton Tessin, ist ein renommierter Schweizer Architekt und Designer, der durch seine markanten und geometrisch klaren Bauten weltweit bekannt wurde. Schon als Jugendlicher interessierte er sich für Architektur und begann im Alter von 15 Jahren eine Lehre als Hochbauzeichner bei Tita Carloni und Luigi Camenisch in Lugano. Seine ersten Gebäude entwarf er bereits in jungen Jahren, darunter ein Haus für eine befreundete Familie und das katholische Pfarrhaus in Genestrerio.

Botta studierte Architektur am Istituto Universitario d’Architettura di Venezia und schloss sein Studium 1969 ab. Während dieser Zeit arbeitete er mit Carlo Scarpa und Giuseppe Mazzariol zusammen, deren Einfluss in vielen seiner Werke zu finden ist. Zudem sammelte er praktische Erfahrung unter Le Corbusier, als er 1965-1966 an dessen Krankenhausprojekt in Venedig mitwirkte.

Architekt und Designer Mario Botta

1970 eröffnete Botta sein eigenes Architekturbüro in Lugano und spezialisierte sich auf die Planung von Häusern und Kirchen. Im Laufe der Jahre wurde er zum führenden Vertreter der sogenannten „Tessiner Schule“ und integrierte in seinen Werken häufig vorindustrielle Materialien wie Stein, Ziegel und Holz, was ihm einen einzigartigen Platz in der modernen Architektur verschaffte. Zu seinen bekanntesten Bauten zählen das Museum of Modern Art in San Francisco (1990-1995), die Kirche San Giovanni Battista in Mogno (1992-1996) und die Bergoase Tschuggen in Arosa (2007). Botta ist bekannt für seine Fähigkeit, klassische, schlichte Formen mit modernen Materialien und innovativen Raumkonzepten zu verbinden. Besonders seine Kirchen, wie zum Beispiel die Kirche in Mogno, zeichnen sich durch eine monumentale und doch leichte Struktur aus, die Raum und Licht auf einzigartige Weise nutzt.

Neben seiner Arbeit als Architekt hat Mario Botta auch als Produktdesigner wichtige Akzente gesetzt. Ein herausragendes Beispiel für sein Design ist die Tischleuchte Shogun, die er 1986 für Artemide entwarf. In dieser Leuchte spiegelt sich die strenge geometrische Formensprache wider, die in vielen seiner Architekturprojekte zu finden ist. Mit ihrer klaren, reduzierten Form und dem harmonischen Zusammenspiel von Licht und Schatten trägt die Shogun zu einer eleganten und funktionalen Raumgestaltung bei. Die Leuchte ist ein Paradebeispiel für Bottas Fähigkeit, traditionelle und zeitgenössische Designprinzipien miteinander zu verbinden.

Botta war nicht nur als Architekt tätig, sondern auch als Lehrer und akademischer Pionier. Er gründete 1996 die Accademia di Architettura der Università della Svizzera italiana in Mendrisio, die er bis 2012 leitete. Im Laufe seiner langen Karriere erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grand Officer-Preis der italienischen Regierung und wurde zum Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten ernannt.
Heute lebt und arbeitet Mario Botta in Mendrisio, wo er weiterhin als Architekt und Designer tätig ist. Sein Erbe als Architekt und Produktdesigner ist untrennbar mit der Idee verbunden, Funktionalität und ästhetische Strenge miteinander in Einklang zu bringen.