Karl Robert Wagner
Carl Robert Wagner war ein Schlosser, Unternehmer und Konstrukteur, der sich mit seiner Firma Rowac (Robert Wagner Chemnitz) ab dem Jahr 1888 auf die Produktion hochwertiger Metallwaren und Möbel aus Stahlblech spezialisierte.
Im Anschluss an seine Ausbildung zum Schlosser absolvierte Wagner von 1874 bis 1879 eine Wanderschaft, die ihn durch Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz führte. Nach seiner Rückkehr leistete er seinen Militärdienst in Dresden und war anschließend in verschiedenen Positionen tätig. Zunächst arbeitete er als Schlosser in einer Maschinenfabrik in Chemnitz, ab 1885 dann als Maschinenmonteur in der Sächsischen Maschinenfabrik. Obgleich ihm die Möglichkeit geboten wurde, als Werkmeister in der Spinnerei-Abteilung der Wiede'schen Maschinenfabrik zu arbeiten, entschied sich Wagner für die Gründung seines eigenen Unternehmens.
Im Jahr 1909 entwickelte Wagner mit dem "Modell 1" das weltweit erste genietete Sitzmöbel aus Bandstahl, den sogenannten Rowac Schemel. Die innovative Verarbeitung von Bandstahl in ein leichtes, quadratisches U-Profil ermöglichte es, Material sparsam einzusetzen, ohne dabei Abstriche hinsichtlich der Stabilität machen zu müssen. Das Resultat war ein schöner, langlebiger und dennoch leichter Hocker.
Es folgten weitere ergonomische Möbel für Werkstätten und Büros, wie Stühle, Tische sowie Werkzeugkästen und -schränke, die über Jahrzehnte hinweg in ganz Deutschland Verbreitung fanden und auch in den Räumen des Bauhaus eingesetzt und geschätzt wurden.
Die Marke Rowac erlebt gegenwärtig eine Wiederbelebung. Alide und Dieter Amick haben es sich zur Aufgabe gemacht, das historische Erbe von Rowac in Chemnitz wiederzubeleben. Mit dem Rowac-Schemel MI 50cm und dem Rowac-Schemel MI 75cm im Barhockerformat haben sie die ersten Rowac-Reeditionen auf den Markt gebracht.