Mit seinen beiden Gesichtern blickt der römische Gott Janus gleichzeitig nach vorne und zurück und steht so in ständiger Wachsamkeit über Übergänge, den Lauf der Zeit, den Beginn, das Ende. Die Verbindung zum Monat Januar ist leicht hergestellt, zu jenem Monat des Jahres, in dem wir immer gleichermaßen reflektieren und hoffen. Komplexer ist es, eine Verbindung zu einer gut ausgearbeiteten Architektur- und Designausstellung herzustellen, die mühelos die Reflexionen der Vergangenheit mit
weiterlesenObgleich noch kein endgültiger Beweis vorliegt, hat sich in den letzten Jahren die Annahme durchgesetzt, dass sich langes Sitzen negativ auf die Gesundheit auswirken kann und dass diejenigen, die berufsbedingt viel sitzen, regelmäßig stehen, sich bewegen und ihre Arbeitsposition ändern sollten. Aber was ist mit denen, die das nicht können? Mit denen, deren Jobs nun einmal langes Sitzen voraussetzen? Wilde+Spieth Musikerstuhl (Photo Wilde+Spieth) Zwar steht nicht jedem Arbeitnehmer ein
weiterlesenBrigitte Eiermann zufolge arbeitete ihr letzter Ehemann, der deutsche Architekt und Designer Egon Eiermann, so lange an einem Möbeldesignprojekt, bis er sagen konnte "Das ist nicht besser zu machen". Dass ihm dieser Satz über die Lippen kam, passierte laut Frau Eiermann allerdings sehr selten, so groß war Eiermanns Streben nach Perfektion. Alles kann irgendwie immer noch verbessert werden.1 Allerdings, glauben wir, wäre Egon Eiermann sehr zufrieden gewesen mit dem neuen Tischbock Egon vom
weiterlesenAm 10. März 2015 kam ein kalifornisches Gericht in Los Angeles zu dem Schluss, dass Pharell Williams und Robin Thicke bei der Komposition ihres Songs "Blurred Lines" etwas zu sehr auf Marvin Gayes Hit "Got to Give it Up" von 1977 gebaut hätten. Das Gericht verurteilte Williams und Thicke wegen der Verletzung von Gayes Urheberrecht zur Zahlung eines Bußgeldes von 7,4 Millionen Dollar. In Bezug auf dieses Urteil sinnierte Pharell Williams in der Financial Times, dass "der Urteilsspruch all jene
weiterlesenDer im Jahr 1993 mit Schwerpunkt auf die Produktion der Designs von Egon Eiermann, dabei vor allem der Neuauflage des Eiermann Tischgestells von 1953, gegründete Stuttgarter Möbelhersteller Richard Lampert hat sich in den vergangenen 20 Jahren ganz leise zu einem der markantesten und eigenwilligsten Möbelproduzenten Deutschlands entwickelt. Zudem zu einem Hersteller mit einem Portfolio, das mühelos zeitgenössisches Design mit älteren, etablierten Objekten zusammenbringt - und das teilweise
weiterlesenNach einem relativ untätigen August blies uns im September der herbstliche Wind entgegen und stellte uns auf die turbulente Zeit der Designfestivals ein. Aber bevor alles in Wien begann, genossen wir die Ausstellungen "Okolo Offline Two – Collecting" im Kunstgewerbemuseum Dresden, "Useful Exhibition" von Sanghyeok Lee in der DMY Design Gallery Berlin, "Alvar Aalto – Second Nature" im Vitra Design Museum sowie einen liebenswürdigen Plausch mit dem Architekten Eberhard Lange über die
weiterlesenAm Freitag, den 26. September, wird die Egon Eiermann Gesellschaft erstmals den Preis Egon Eiermann Stuhl mit einer Zeremonie in der Neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin verleihen. Der Preis wurde ins Leben gerufen, um Personen zu würdigen, die einen besonderen Beitrag zum Erhalt der Arbeit Egon Eiermanns geleistet haben. So werden in diesem Jahr Barbara und Eckard Düwal für ihre Restaurierung des sogenannten Wohnhauses Matthies in Potsdam-Babelsberg mit dem ersten Egon Eiermann
weiterlesenAlexander Seifrieds Teppich-Projekt, für das es den Designer nach Afghanistan verschlug, gehörte für uns zu den ungewöhnlichen und schwer zu ignorierenden Momenten auf der IMM Cologne. Die ganze Geschichte ist etwas zu lang für einen Kompakt-Blogpost, lässt sich aber verkürzt so zusammenfassen: Alexander Seifried stieß bei seinen Forschungen zu Teppichen auf das Design nordafghanischer Jurten (Rundzelte) und wurde so inspiriert, seine eigene Jurte, das Kargah Tent, zu entwickeln. Auch wenn
weiterlesenGibt man in eine bekannte Suchmaschine "Stuttgart Architektur" ein, stößt man auf eine unglaubliche Menge an Ergebnissen, die mit Stuttgart 21, dem Projekt zur Neugestaltung des Stuttgarter Hauptbahnhofs, zu tun haben. Ein Umstand, der unserer Meinung nach der Stadt und ihrer Architektur Unrecht tut. Stuttgarts Architekturtradition ist nämlich reicher als die viele anderer Städte in Europa. Und ja, wir sprechen hier über moderne Architektur des 20. Jahrhunderts... Das berühmteste
weiterlesenMomentan beschäftigen wir uns in Zusammenhang mit einem anderen Projekt mit verschiedenen Aspekten von Egon Eiermanns architektonischen Arbeiten und sind auf wunderbar widersprüchliche Positionen bezüglich seines architektonischen Erbes gestoßen. Diese gegensätzlichen Positionen werfen die grundsätzliche Frage auf, wie man mit den Hinterlassenschaften der modernen Architektur umgehen sollte. Ist es notwendig alle Arbeiten zu retten, und sind alle Bauten es wert erhalten zu werden? Gibt es
weiterlesenTreue Leser unseres Blogs wissen bereits, dass wir die Abwesenheit einiger der wichtigsten deutschen Designermöbelhersteller immer als ein Zeichen der Schwäche der IMM Cologne gesehen haben. Diese Leser werden daher unsere Verwirrung verstehen, als wir gehört haben, dass Wilde+Spieth - endlich - bei der IMM Cologne dabei sind. Wir haben uns gefreut, dass sie teilnehmen. Aber jetzt haben wir leider einen Beweis für die Schwäche der IMM weniger. Wilde+Spieth hat seinen Sitz in Esslingen, einem
weiterlesenWie es die Tradition so will, richtet das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) auch in diesem Jahr wieder, wenn in Köln die Möbelmesse IMM stattfindet, eine Sonderausstellung zum Thema Möbel aus. Unter dem Titel "Von Aalto bis Zumthor. Architektenmöbel" stellt das MAKK über 120 verschiedene Möbel aus, denen eins gemein ist: sie wurden alle von Architekten designt. Wie treue Leser längst wissen werden, ist der "Möbel-Architekt" eines unserer Lieblingstehmen. Und das nicht nur, weil solche
weiterlesenAm 17. Dezember 1961 wurde die neue Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche in Berlin offiziell eingeweiht. Entworfen von Egon Eiermann war und ist der neue Kirchenbau ein selbstbewusster und moderner Ersatz für die alte Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche; ein Gebäude, das zum Bedauern vieler Berliner Urgesteine der Bombadierung von 1943 zum Opfer fiel. Wie auch in anderen Projekten dieser Zeit, entwarf Eiermann nicht nur das Gebäude, sondern gestaltete auch gleich das passende Mobiliar für das
weiterlesenWie viele wissen, laufen wir nicht jedem Trend hinterher. Eigentlich gar keinem. Das haben wir noch nie getan und das werden wir auch nie. Doch andere tun es. Im Jahre 1964 war der große Trend in Westdeutschland zum Beispiel Ledermöbel - zumindest wenn man dem SPIEGEL Glauben schenken will. In "Haut und Haare", einem wunderbaren Artikel, der zugegebenermaßen vielleicht von niemandem gelesen werden sollte, der für Weihnachten einen Barcelona Sessel kaufen möchte, erklärt der unbekannte
weiterlesenVom 20. März bis 25. April 1951 fand in Stuttgart die erste Nachkriegsausstellung zum Thema moderne amerikanische Inneneinrichtung und Haushaltsgeräte statt. Vom New York Museum of Modern Art organisiert, zeigte die Ausstellung mit dem Titel "Design for Use, USA" einen Querschnitt amerikanischen Gebrauchsdesigns - und somit ein Who is Who der amerikanischen Designer Mitte des 20. Jahrhunderts: Charles Eames. George Nakashima. Ray Eames. George Nelson. Eero Saarinen. Isamu Noguchi. Etc. All
weiterlesenDaniel Wahl aka weltunit hat auf dem DMY Berlin 2011 offiziell seine neue Schreibtischplatte Wilbur vorgestellt. Wilbur ist ein Entwurf speziell für das Egon-Eiermann-Tischgestell und soll Schreibtischtätern in erster Linie helfen, wieder die Kontrolle über ihren Arbeitsplatz zu erlangen - und vor allem über ihre Kabel. Was viele gar nicht wissen: Egon Eiermann hat lediglich das Tischgestell designt. Seine Idee war, dass jeder sich seine eigene Platte selbst besorgt. Und tatsächlich haben
weiterlesenRichard Lampert ist natürlich kein Newcomer in der Welt der Designer-Kindermöbel. Produkte wie der Eiermann Kindertisch - eine verkleinerte, kinderfreundliche Version des Egon Eiermann Tischgestells - oder der Kinderdrehstuhl Turtle von Peter Horn entwickelten sich über die Zeit zu echten Familienlieblingen. Da es aber scheinbar kaum qualitativ hochwertige Designermöbel für Kinder auf dem Markt gibt, entschied sich Richard Lampert mit Hilfe von jungen internationalen Designtalenten eine
weiterlesenBereits im Oktober 2010 veranstaltete der Designer Blog pixelganster.de einen Wettbewerb mit einem Richard Lampert Egon Eiermann Schreibtisch als Hauptgewinn - natürlich gesponsort von (smow). Die Teilnehmer wurden gebeten darzustellen, warum sie den Schreibtisch verdient hätten. In seinem Gewinner-Video fragte Benjamin seine Freunde, warum er den Schreibtisch verdient hätte - wären deine Freunde so großzügig? Unsere wahrscheinlich nicht. Aber wir haben ja bereits einen Eiermann
weiterlesenWie bereits berichtet, war unser Besuch in Kopenhagen und bei der CORE 10 ohne Frage einer unserer enttäuschendsten Trips. Das lag vor allem an der nicht vorhandenden Innovation, Vorstellungskraft und Qualität. It's certainly a phenomenon in all walks of life. What do you mean? Well, at one point, you've got it, then you lose it. And it's gone forever. All walks of life. Georgie Best, for example, had it, lost it. Or David Bowie or Danish design. Danish design. Some of their modern stuff's
weiterlesenWeil sich unser Artikel über den neuen London Bus aufgrund einer gebrochenen Wasserleitung verspätet, haben wir uns entschieden, stattdessen den Eindruck eines typischen Nutzers der London Busse wieder zu geben. "Typisch. Man wartet stundenlang, und dann kommen zwei auf einmal. Schuld an alledem ist Ken Livingstone!" Noch vor der Eröffnung der Retrospektive von Dieter Rams mit dem Titel "Less and More: Das design ethos von Dieter Rams", besuchten wir die Eröffnung einer zweiten Ausstellung,
weiterlesenFür Leute, die den Großteil ihres Arbeitslebens mit dem Sitzen am Schreibtisch verbringen, besitzen Autoren und Verleger eine beängstigende Missachtung gegenüber komfortablen Stühlen. Zumindest glauben wir das, wenn wir die Möbel, die wir auf der Leipziger Buchmesse 2010 gesehen haben, als Maß nehmen. Billige Klappstühle, billige Kopien von Möbel Design Klassikern, die als Original präsentiert wurden und überhaupt billiger Ramsch so weit das Auge reichte. Glücklicherweise hatten sich
weiterlesenWie Sie ja wissen, sind wir vom (smow) Blog keine Fans von kompliziertem Design. Wirklich nicht. "Weniger ist mehr", so sagt es auch der Designer Dieter Rams in eine seiner Thesen zu gutem Design. Und natürlich "Form follows function". Ein Beistell- oder Nachttisch soll nichts weiter können als eine Tasse, ein Glas oder eine Zeitschrift zu tragen. Mittlerweile kann man seinen Tisch mit zahlreichen Extras ausstatten - oder, wie bei Müller Möbelfabrikation - sogar aus gebogenem Stahl
weiterlesenAls wir noch jung, fit und gesund waren, existierten Städte. Sie existierten einfach nur. Heutzutage muss eine Stadt, um zu existieren, die "Stadt des/der" XY sein. So steht, wenn man die Autobahn in Deutschland entlang fährt, alle zehn Meter ein braunes Schild am Straßenrand, das den nächsten Ballungsraum als "Chemnitz - Die Stadt der Moderne", "Stadt Hameln - Die Rattenfängerstadt im Weserbergland" oder "Pier am Chiemsee - Die Stadt der kriminell faulen Taxifahrer" anpreist. Da Weil am
weiterlesenMit Spannung blickt die Welt auf San Francisco für die Ankündigung des Jahres. Steve Jobs wird am Mittwoch das neueste Gerät aus dem Hause Apple vorstellen. Man munkelt, das flache, tragbare, tastaturlose Objekt der Begierde wird iSlate oder iPad oder iTablet heißen. Nutzer sollen mit der Mischung aus iPhone und iMac überall schreiben, zeichnen und rechnen können. Im Prinzip eine Schiefertafel für das 21. Jahrhundert. Daher der Name. Was viele von Ihnen aber vielleicht überraschen wird:
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