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Nicht nur unter Menschen, auch in der gesamten Tierwelt geht es beim Essen nicht nur um die Nahrungsaufnahme, sondern seit Urzeiten vor allem auch um soziale Kontakte und Bindungen. Man könnte also über die spirituellen Aspekte der Ernährung eben so viel sagen wie über die körperlichen. Doch während Tiere im Allgemeinen dort speisen, wo sie Nahrung finden, haben wir Menschen spezielle Räume als Tempel für die unzähligen Rituale, Dramaturgien und Codes menschlicher Esskultur entwickelt: Dazu gehören das Faulenzen und die Ruhe der alten Griechen oder das ausgelassene elisabethanische Bankett genauso wie die freizügigen "salles privées" im Paris des Zweiten Kaiserreichs oder eben unsere eigenen privaten, häuslichen Arrangements. Esstische, Stühle und Bänke werden so nicht nur zu Chronisten des individuellen Schicksals und gesellschaftlicher Konventionen, sondern reflektieren auch unser persönliches Verständnis von Esszimmern.
Im Rahmen der Passagen 2019 in Köln präsentiert smow Köln zeitgenössische Ansätze der deutschen Hersteller ASCO und KFF zum Thema "Dining Room".
Präsentiert werden verschiedene ältere und neue Produkte von KFF und ASCO, darunter die Gaia Chairs von Monica Armani, Youma von Sven Dogs und Arva von und für KFF, die Tische DUO rustical und Axis 3 von ASCO und Nightingale von Nick Pyka für KFF. Letztgenannter Tisch verfügt über eine 3,80 m lange Tischplatte, die von Nick Pyka selbst aus Eichenholz aus lokaler Produktion hergestellt und mit einem hellrosafarbenen Kalk behandelt wurde, der die Struktur betont. Obgleich der Tisch massiv wirkt, verströmt er optisch eine Leichtigkeit, die im Gegensatz zu seiner physischen Präsenz steht. Er hat das Potential einen Raum zu dominieren, zeigt aber nur wenig Interesse daran, möchte nichts vorgeben und einfach nur seinen Beitrag leisten. Mit seinen unübersehbaren Lücken und selbstbewussten Makeln nimmt Nightingale Bezug auf eine Zeit, in der Tische noch echte Handwerkskunst waren und aus nichts anderem als fundiertem Verständnis von Material und Funktion hervorgingen und in der formale Funktionen unbekannt waren. So erinnert der Tisch die gegenwärtige Gesellschaft daran, dass es nicht mehr nur eine Form für eine Funktion und auch keine ideale Universallösung gibt.
Oder anders...
"Dining Room" mit ASCO und KFF ist bis Samstag, den 19. Januar, bei smow Köln, Waidmarkt 11, 50676 Köln zu sehen.