Wir beenden unsere Berichterstattung über die Mailänder Möbelmesse 2014 mit einem Hersteller, den wir bewundern, über den zu schreiben es aber eigentlich unmöglich scheint, da er seine Kollektion einfach zu selten verändert.
Seit der Aufnahme des USM Haller Möbelsystems in die Serienproduktion 1969 hat sich bei USM wenig getan. Abgesehen von der Einführung des USM Kitos Systems 1989.... Wesentlich mehr ist in den letzten knapp 50 Jahren tatsächlich nicht passiert.
Das ist jedoch einer der Hauptgründe dafür, dass wir den Schweizer Möbelhersteller so bewundern. Sie machen, was sie machen - und das sehr gut -, während sie die anderen nach Schlagzeilen und Beifall lechzen lassen.
Doch auf der Mailänder Möbelmesse 2014 hat USM zwei Neuerungen präsentiert, eine offensichtliche und eine viel, viel subtilere.
Die offensichtliche Verfeinerung ist bei den USM Tischen zu finden, die mit neuen Farben und Materialien ausgestattet wurden.
Vor einigen Jahren arbeitete USM hart daran, eine neue Farbserie für die Living Essentials Kollektion zu lancieren, um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass sich ein Möbelsystem nicht nur für Büros, sondern auch sehr gut für den Wohnbereich eignet. Die Living Essentials Farben wurden nur für die USM Haller Sideboards, Highboards, Lowboards usw. entwickelt. Die neuen Tischplatten sind nun der nächste Schritt in dem Prozess sanfter Veränderungen.
In Wohnräumen haben Nutzer natürlich etwas andere Anforderungen an ihre Möbel als in Büroräumen, vor allem in Bezug auf die sogenannten "emotionalen" Aspekte der Möbel. Deswegen wurden bei der Entwicklung der Tischplatten in Zusammenarbeit mit dem in La Neuveville ansässigen Designstudio Atelier Oï nicht nur den Farben, sondern auch der Haptik der Oberflächen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Ergebnis ist eine Reihe neuer Materialien, darunter MDF und Milchglas sowie ungefähr 20 Farben, was eine bemerkenswerte Erweiterung der bisherigen Produktpalette darstellt und bedeutet, die USM Haller Tische sind nun in 55 Farb- und Materialkombinationen erhältlich.
Genug Auswahl für jedes Wohnzimmer, Esszimmer und die Küche.
Und ja, wir haben wirklich geschrieben, "...in Zusammenarbeit mit dem in La Neuveville ansässigen Designstudio Atelier Oï."
USM arbeitet mit einem externen Designstudio!
Die Kooperation mit Atelier Oï ist natürlich die etwas subtilere Innovation bei USM. Man ist so daran gewöhnt, dass Möbelhersteller heutzutage bei der Entwicklung neuer Farbschemen mit externen Designstudios zusammenarbeiten, dass es einem kaum mehr auffällt. Aber im Falle von USM Haller muss man dem etwas mehr Beachtung schenken. Denn es ist einfach nichts, was USM macht. Zumindest nicht öffentlich...
Wir müssen zugeben, dass wir immer noch etwas unsicher sind, ob uns die Idee gefällt oder nicht. Es ist ein bisschen so wie, wenn der konservative Großonkel auf einmal anfängt Die Simpsons zu gucken. Man ist froh darüber, dass er nun etwas mehr das Leben auskostet, aber man hat auch Angst, dass er nun bald mit Skateboarden anfangen wird. Oder Breaking Bad guckt. Irgendwie wünscht man sich, dass er einfach zurück zu seinem Sophokles kehren wird und sich wieder über die Qualität neumodischer Pfefferminzbonbons beschwert.
Die Zeit wird zeigen, wie weit es USM Haller noch mit den externen Kooperationen treiben wird oder ob die Zusammenarbeit mit Atelier Oï nur eine kleine Ausscherung auf einer ansonsten linearen Zeitleiste sein wird.
Wir werden euch natürlich auf dem Laufenden halten. Sollte etwas passieren..........