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5 neue Designausstellungen im März 2014


Veröffentlicht am 04.03.2014

Im März zu sehen: Eine Hommage an die ostdeutsche Architektur in Stuttgart, Ronan und Erwan Bouroullec in Tulsa, Henry van de Velde in Zürich, Ray Eames in Pasadena und Konstantin Grcics Vision für die Zukunft in Weil am Rhein.

"Ray Eames: In the Spotlight" in der Williamson Gallery im Art Center College of Design, Pasadena, Kalifornien, USA

In unserem Post zu Ehren von Ray Eames' 100. Geburtstag 2012 haben wir unsere Leser ermutigt, "die Arbeiten und das Talent einer bemerkenswerten Künstlerin und Designerin zu entdecken."

Die Williamson Gallery in Pasadena bietet nun eine solche Gelegenheit.

Kuratiert von der Enkelin der Eames, Carla Hartman, verspricht "Ray Eames: In the Spotlight" Briefe, Zeichnungen, Filme, Möbel, Fotografien usw. zu zeigen, die einen ehrlichen und tiefen Blick auf Ray Eames wiedergeben und so das Leben und die Arbeit einer Frau zugänglich machen, die viel zu oft - und unfairer Weise - so dargestellt wird, als wäre sie nur das ästhetische i-Tüpfelchen auf Charles Eames' technischem Genie gewesen. Besonders spannend finden wir, dass auch Zeichnungen und Malereien aus der Zeit vor ihrem Kennenlernen mit Charles Eames gezeigt werden sollen. Bilder also, die erklären sollten - oder könnten -, wie aus der New Yorker abstrakten Künstlerin Ray Kaiser die in Kalifornien lebende Modernistin Ray Eames wurde.

"Ray Eames: In the Spotlight" ("Ray Eames: Im Brennpunkt") wurde am 25. Februar 2014 in der Williamson Gallery im Art Center College of Design, 1700 Lida Street, Pasadena, Kalifornien, USA eröffnet und ist dort bis Sonntag, den 4. Mai, zu sehen.

Ray Eames In the Spotlight at the Williamson Gallery at the Art Center College of Design, Pasadena, California, USA

"Henry van de Velde – Interieurs" im Museum Bellerive, Zürich, Schweiz

Eines der Probleme mit all den großen Talenten wie Henry van de Velde ist es, ihr umfassendes Werk in einer Ausstellung zu zeigen. Es gibt einfach zu viel und das ist auch noch so vielfältig.

Konsequenterweise ist die einzig realistische Lösung, die Themen zu reduzieren, um nur einem Aspekt nachzugehen, und dabei alle unausweichlichen Beschwerden über den mangelnden Kontext zu ignorieren.

Die Dépendance des Museums für Gestaltung Zürich, das Museum Bellerive, hat diesen Schritt gewagt und richtet eine Ausstellung über Henry van de Veldes Interieurdesigns aus. Die Ausstellung "Henry van de Velde – Interieurs" zeigt neben Möbeln, Essbesteck, Geschirr und Textilien auch Fotografien und Planungszeichnungen und verspricht dabei nicht nur einen Einblick in van de Veldes Arbeitsansatz zu zeigen, sondern auch zu erklären, wie er unser Verständnis von einer sich wandelnden Innenarchitektur, die sich von den dunklen, schweren Tagen des 19. Jahrhunderts löste und zu dem leichten, reduzierten Stil der frühen 20. Jahrhunderts entwickelte, mitprägte.

"Henry van de Velde – Interieurs" läuft seit dem 28. Februar im Museum Bellerive, Höschgasse 3, 8008 Zürich, Schweiz und ist dort noch bis Sonntag, den 1. Juni 2014, zu sehen.

Henry van de Velde Leidenschaft Funktion und Schönheit Klassik Stiftung Weimar

"Ronan and Erwan Bouroullec - Album" im Philbrook Museum of Art, Tulsa, Oklahoma, USA

Als die Vitra Design Museum Gallery die Ronan und Erwan Bouroullec Ausstellung "Album" eröffnete, fühle sich das irgendwie, na ja, seltsam an. Eine Ausstellung mit Zeichnungen, Skizzen, Formen, Farben. Von Designern...

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Seitdem wurde die Voraussicht des Projekts aber deutlich und immer mehr Texte, Bücher und Ausstellungen widmen sich dem analogen Kreativprozess und vor allem der Rolle von Zeichnungen und Skizzen im Design.

Mit über 300 Skizzen von Ronan und Erwan Bouroullec, die durch Fotografien und Modelle vervollständigt werden, bietet "Album" nicht nur einen erfreulichen Einblick in den kreativen Prozess der Brüder, sondern unterstreicht auch die Wichtigkeit, eine genaue Vorstellung davon zu haben, was man machen will und was das Ziel des Projekts ist, bevor man beginnt, an dem Design oder dem Produkt zu arbeiten. Und dass für so einen Prozess Computer nicht immer die beste Lösung sind.

"Ronan and Erwan Bouroullec - Album" ist vom 2. März bis 11. Mai 2014 im Philbrook Museum of Art, 2727 S. Rockford Road, Tulsa, Oklahoma, USA zu sehen.

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"Ulrich Müther – In Beton gegossen" in der Architekturgalerie am Weißenhof, Stuttgart

Läuft man von Nord nach Süd entlang des Binzer Strands auf der deutschen Ostseeinsel Rügen, kommt man an etwas vorbei, das einen zum Anhalten bringen wird. Und zum Starren. Und vielleicht in Panik versetzen wird.

Ein Ufo.

1981 von dem ostdeutschen Ingenieur Ulrich Müther entworfen, ist das Binzer Ufo in Wahrheit eine Station für Rettungsschwimmer, die aus dünnen Betonschalen besteht und eine der glorreichsten Beispiele für Ulrich Müthers Handwerk ist.

Als Student in Dresden mit der "International Association for Shell and Spatial Structures" vertraut gemacht, entwickelte sich Ulrich Müther zu einem der führenden Protagonisten beim Gebrauch dünner Betonschalen in architektonischen Strukturen.

Eine Karriereentwicklung, die ohne Zweifel von seiner Nationalität unterstützt wurde. Auf der einen Seite waren seine dünnen, fast gewichtslosen Strukturen ein willkommener ästhetischer Kontrast zur massiven Architektur der DDR und bot auf der anderen Seite ein Stück Abwechslung im Stadtbild. Aber sie benötigten auch weniger Ressourcen. Was etwas war, das das notorisch ausgelastete DDR-Regime natürlich überzeugen musste.

Neben dem Binzer Ufo gibt es noch einige weitere Highlights von Ulrich Müther zu entdecken, so das sogenannte Teepott Restaurant in Warnemünde, das Café Seerose in Potsdam und das Zeiss Planetarium in Berlin.

Gleich neben der historischen Wichtigkeit und der ästhetischen Eleganz vieler seiner Projekte sind die Konstruktionsprinzipien, die von Ulrich Müther erfunden und entwickelt wurden, heute relevanter denn je - und eine Ausstellung wert.

"Ulrich Müther – In Beton gegossen" ist seit dem 27. Februar in der Architekturgalerie am Weißenhof, Am Weißenhof 30, 70191 Stuttgart zu sehen und läuft bis Montag, den 7. April 2014.

Ulrich Müther Binz

"Konstantin Grcic - Panorama" im Vitra Design Museum, Weil am Rhein

Eine museale Designausstellung kann im Prinzip zwei Perspektiven haben - eine rückwärts oder eine vorwärts gewandte.

"Konstantin Grcic - Panorama" im Vitra Design Museum versucht beides, indem die Ausstellung einen Überblick über Grcics Kanon sowie einen Teil über seine Zukunftsvisionen verspricht. Der Teil über die Vision ist für uns dabei der verlockendere Aspekt der Ausstellung.

Trotz der offensichtlich reduzierten Übersichtlichkeit und einfachen Verständlichkeit seiner Designs geht es bei Konstantin Grcics Werk überwiegend nicht um das Objekt als solches, sondern um den Weg dahin, um die Daseinsberechtigung des Objekts und seinen Kontext. Als solches wird Konstantin Grcics Arbeit oft von einer konzeptuellen Komplexität unterstrichen, die in Kontrast zu der visuellen Einfachheit steht.

Wir freuen uns zu sehen, inwieweit Konstantin Grcic sein Designverständnis in eine kohärente Vision für die Zukunft umwandeln konnte.

"Konstantin Grcic - Panorama" wird am Samstag, den 22. März, im Vitra Design Museum, Charles-Eames-Str. 2, 79576 Weil am Rhein eröffnet und kann dort bis Sonntag, den 14. September September 2014, besucht werden.

Konstantin Grcic - Panorama at the Vitra Design Museum, Weil am Rhein, Germany

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