Im Kontext seines Paimio Sanatorium Projekts hat der finnische Architekt Alvar Aalto einmal gesagt, "Der Hauptzweck eines Gebäudes ist es, als medizinisches Instrument zu funktionieren." Dieser Ansicht hat Aalto in Paimio z.B. Ausdruck verliehen, indem er die Beleuchtung, die Wandfarben, die Heizsysteme usw. nicht nur im Sinne des Komforts der Patienten gestaltete, sondern die Position der Patienten bedachte und die Gestaltung z.B. davon abhängig machte, ob die Patienten in einem bestimmten Raum eher liegen oder sitzen.
Für Aalto waren solche Überlegungen Ausdruck eines humanistischen Funktionalismus. Und waren zu der Zeit ziemlich revolutionär.
Ungefähr 80 Jahre später werden solche Ansichten viel besser verstanden und moderne Krankenhäuser, Pflegeheime und Sanatorien werden, oder sollten zumindest, darauf abgestimmt sein, den Patienten durch eine gut überlegte Architektur zu helfen.
2013 organisierte die "Gesundheitssektor"-Gruppe vom Bund Deutscher Architekten, BDA, einen Wettbewerb, der nach besonders guten Beispielen für zeitgemäße Gesundheitsarchitektur suchte und ab Montag, den 17. Februar, können die fünf Gewinnerprojekte in einer Ausstellung in der Suttgarter Architekturgalerie Wechselraum gesehen werden.
Die Ausstellung zeigt die drei ausgezeichneten Entwürfe der Chirurgie und Dermatologie des Universitätsklinikums Ulm von KSP Jürgen Engel Architekten München, das Zentrum für Psychiatrie Friedrichshafen von Huber Staudt Architekten Berlin und das Partikel-Therapie-Zentrum Marburg von den Stuttgarter Architekten Hammeskrause sowie die mit mit einer Anerkennung versehenen Projekte KU 65 Kinderzahnarztpraxis von den Graft Architekten Berlin und das Kinder- und Herzzentrum der Universität Innsbruck von Nickl + Partner Architekten München. Dabei verspricht die Ausstellung mit Postern und Modellen die Konstruktionen nicht nur vorzustellen und zu erklären, sondern vor allem die Idee hinter der Architektur offenzulegen.
Für die Vernissage ist ein Diskussionsabend geplant, der im Detail die Schlüsselelemente der Gesundheitsbauten erklären soll. Moderiert von Susanne Glade, enthält die Diskussion außerdem Beiträge von den Berliner Architekten Tobias Buschbeck und Karsten Gottwald sowie Prof. Martin Härter vom Uniklinikum Hamburg und Prof. Christian Knop vom Katharinenhospital Stuttgart.
"Auszeichnung herausragende Gesundheitsbauten 2013 der AKG im BDA" kann vom 17. Februar bis 11. April 2014 im Wechselraum, Zeppelin Carré, Friedrichstraße 5, 70174 Stuttgart gesehen werden.
Die Vernissage beginnt Montag, den 17. Februar, um 19 Uhr.
Alle Information sind auch unter www.wechselraum.de zu finden.