"Im besten Fall und wenn die Technologie fortgeschritten genug ist, wird die undurchsichtige Abdeckung durch ein OLED ersetzt und schließlich die Lichtquelle als solche darstellen."
Wir geben zu, dass wir erstaunt waren, als wir Ionna Vautrins Binic Lampe auf dem "Light for tomorrow"-Tisch im Vitra Design Museum bei der Lightopia-Ausstellung gesehen haben.
"Schöne Lampe", dachten wir, "aber nicht wirklich revolutionär."
Erst als wir im Katalog darüber lasen, verstanden wir.
Inspiriert vom Trichter eines Schiffes erinnert die Binic formal an Vico Magistrettis Lampe Eclisse für Artemide von 1967. Sie wirkt genauso unschuldig, ist genauso leger und zugänglich, aber irgendwie nicht so flapsig. Ihre wunderbar proportionierte Form kombiniert mit den matten Farben macht das Produkt zu einem mit ein bisschen mehr Selbstachtung und für uns strahlt die Binic, verglichen mit der Eclisse, eine ruhigere Autorität aus - und das schönste Licht.
Wenn wir ehrlich sind, wissen wir nicht, inwieweit Ionna Vautrin und/oder Foscarini planen, die Glühbirne durch eine OLED zu ersetzen. Wir wollten nicht fragen... Denn, um ehrlich zu sein, auf gewisse Weise hoffen wir, dass sie die Möglichkeit nicht in Betracht gezogen hatten, bis das Vitra Design Museum sie vorgeschlagen hat. Es nun aber planen.
Neben dem Produkt selbst ist der wichtigste Aspekt der Binic die Nationalität von Ionna Vautrin: Bretonisch.
Zu lange hatten es Ronan und Erwan Bouroullec zu leicht Everybody's Darling in Sachen Design der Betagne zu sein.
Ein wenig Wettbewerb wird ihnen ganz gut tun und sie hoffentlich daran hindern, weitere Holzvögel zu entwerfen.
Und natürlich können wir es kaum erwarten, all die unausweichlichen lahmen Zeitschriftenartikel mit dem Titel "Bretagne - Frankreichs kreative Küste" zu lesen.
1 Kugler, Jolanthe "Licht für das 21. Jahrhundert" in Lightopia, Vitra Design Museum weil am Rhein 2013
Binic von Ionna Vautrin für Foscarini. ...... das Video.
