Wir starten unsere Vienna-Design-Week-Passionswege-Tour traditionellerweise mit J. & L. Lobmeyr.
Und traditionellerweise ist das ein Termin, der uns zittern lässt.
Nicht etwa weil wir Angst vor J. oder gar L. Lobmeyr hätten.
Drücken wir es so aus:
Ein Laden. Ein Laden voll mit exquisitem, feinstem Porzellan. Ein Laden voll mit exquisitem Kristall. Und: Wir.
Was könnte da wohl alles schief gehen?
Und so dachte Philippe Malouin vielleicht an uns als er sein Projekt für die Vienna Design Week 2011 entwickelte. Er hat dem Glas nämlich etwas Wind aus den Segeln genommen und Holz in seine Sanduhren eingearbeitet.
Philippe Malouin @ J. & L. Lobmeyr im Rahmen der Passionswege der Vienna Design Week 2011
"Zeit ist eine Qualität, die Lobmeyr so besonders macht." So beginnt Philippe Malouin seine Erklärung zum Hintergrund des Projekts.
Nicht nur die Zeitlosigkeit solcher Objekte, auch die Zeit, die in ihrer Entwicklung steckt, sind rar heutzutage. Und so hat Philippe Malouin eine Reihe von Sanduhren entworfen, mit denen er die Rolle der "Zeit" mit der Geschichte von J. & L. Lobmeyr verknüpft.
Mit der Kombination von Holz und Stücken aus der Lobmeyr "Alpha" Serie - einige Becher von Designer Harald Rath aus dem Jahr 1952, die deutlich an mittelalterliche Trinkgefäße erinnern - hat Philippe Malouin drei Sanduhren geschaffen, die ganz offensichtlich verdeutlichen, wie sich durch das Rieseln des Sandes die Zeit, die in den Werken steckt, manifestiert.
Natürlich erinnert uns das auch an Mark Braun und Fortune im letzten Jahr.
Unser einziges Problem aber ist, dass Philippe Malouin sagt, je länger der Sand fließe, desto komplexer werde die eingravierte Markierung auf den Gläsern. Das konnten wir nicht sehen, aber das ist wahrscheinlich unsere Schuld. Ist es ja meistens...
Philippe Malouin @ J. & L. Lobmeyr. Detail.
Aber ungeachtet dieser Tatsache finden wir, dass die drei Sanduhren in der Ausstellung ganz wunderbar für sich selbst als Objekte bestehen können. Nicht notwendigerweise wegen der Glas-Holz-Kombination, sondern vielmehr wegen ihrer Größe imponieren sie uns.
Sanduhren sind normalerweise klein und zierlich. Die von Philippe Malouin strahlen hingegen eine Selbstsicherheit aus, die man normalerweise nur von Teenager-Fußballstars, die gerade ihren ersten Werbevertrag unterschrieben haben, kennt.
Und sowas macht Eindruck auf uns.
... das und die Verbindung von Sand mit einem J. & L. Lobmeyr Produkt.
In Ergänzung zur Sanduhr beinhaltet die Installation außerdem eine große rotierende Sandmühle.
Das haben wir auch nicht so ganz verstanden...
Aber die Sanduhren waren wirklich toll.
Mehr Informationen zu Philippe Malouin @ J. & L. Lobmeyr gibt es unter www.lobmeyr.at
Philippe Malouin @ J. & L. Lobmeyr. Sandmühle....
...Detail
Vienna Design Week Passionswege: J. & L. Lobmeyr, Wien