Die Geschichte von Azucena beginnt im Jahre 1947 als eine Gruppe junger Mailänder Architekten anfing eigene Möbel und Einbauten für ihre Häuser zu bauen.
Azucena arbeitete mit Zulieferern aus Industrie und Handwerk zusammen um eine Kollektion moderner und manchmal auch hochexperimenteller Stücke zusammenzustellen und zählt zu den ersten Designmöbelherstellern Italiens.
Und wohl auch Europas.
Während es aber viele der Firmen die nach ihnen kamen zu weltweitem Ruhm gebracht haben und zum Maßstab für italienische Designkultur wurden, blieb Azucena eigentlich ein Mailänder Geheimtipp; und eine Firma die wohl kaum ein Messebesucher auf dem Radar hat.
Ironie des Schicksals.
Wenn nicht gar Symbolik.
Besonders wenn man die Azucena-Kollektion mit vielen Produkten vergleicht, die auf dem Salone 2011 neu vorgestellt werden.
Luigi Caccia Dominionis Battibius ist zum Beispiel ein wunderbar leichter, gebogener Eisensessel aus dem Jahr 1959.
Oder Catilina ein genauso einfacher aber eleganter Stahl- und Lederstuhl.
Ein weiteres Highlight für uns ist Dominionis Lampada Poltrona aus dem Jahr 1979 - eigentlich ein Lederriemen mit eingebauter regelbarer Messinglampe. Und ein Schalter.
Die Idee ist dass Lampada Poltrona über einen Stuhl, Beistelltisch oder Kissen gelegt werden kann. Eine mobile Leselampe. Genial.
Bis heute wurden alle Azucena Produkte von nur drei Leuten entworfen - alle Azucena Mitgründer: Luigi Caccia Diminioni, Corrado Corradi Dell'Acqua und Ignazio Gardella.
Eine Tatsache die auch langsam zu ihrem größten Problem wurde ... auch Designer und Architekten werden einmal älter.
Also ist Azucena eine Kooperation mit einem neuen Designer eingegangen: Konstatin Grcic.
Aus unserer Sicht eine potentiell sehr gute Entscheidung wenn man die bestehende Kollektion mit Konstantin Grcics Interpretation von reduziertem minimalistischen Design vergleicht.
Die erste Frucht dieser Zusammenarbeit wurde in Mailand auf der Fuorisalone 2011 vorgestellt.
Der Raumteiler Entre-Deux aus eloxiertem Aluminium ist elegant und schlicht zugleich. Das Design spiegelt die Tradition von Azucena und die bereits bestehende Kollektion wider.
Er soll reserviert erscheinen und Respekt erweisen. Wir finden, er ist ein großartiges erstes Produkt. Weitere Stücke sind in Entwicklung.
Wenn sie so gut sind, wie sie theoretisch sein sollten, werden sie dem Namen Azucena alle Ehre machen.
Und sie sollten dafür sorgen, dass in Zukunft ein paar mehr Messebesucher den Weg zur Via della Passione finden.
(Was natürlich auch ironisch und symbolträchtig wäre ...)
Weitere Informationen zu Azucena gibt es unter www.azucena.it