Letzten Freitag verbrachten wir einen äußerst vergnüglichen und gleichermaßen erfolgreichen Tag bei und mit Vitra.
Lediglich ein bisschen irritiert waren wir von zwei Grenzziehungen, die unseren Weg kreuzten - beschränkten vielmehr.
Fast wie eine Analogie für die anthropogene Absurdität nationale Grenzen zu ziehen, liegt der Flughafen in Basel sowohl in Frankreich als auch in der Schweiz.
Und hat zwei Ausgänge: Einen, der in die Schweiz führt und einen anderen, der nach Frankreich führt.
Wir entschieden uns für den schweizer Weg. Unser Fahrer stand in Frankreich. Zwischen uns und dem Terminal lag eine Glaswand.
Was sollen wir machen? Wie kommen wir hier wieder raus? Panik.
Die Lösung ist: Man geht die Treppe hoch zur Abflughalle. Dort kann man sich frei zwischen Frankreich und der Schweiz bewegen. Und man merkt: Die Glaswand ist weniger eine Grenze zwischen zwei Ländern als eine clevere Form der Kulturkritik.
Trotz der Menge an Vitra chairs im Basler Flughafen, schien Vitra nicht für die Glaswand verantwortlich zu sein.
Die zweite Grenzziehung hingegen, die uns auf die Palme brachte, lag durchaus in der Verantwortung Vitras.
Das VitraHaus und Vitra Design Museum stehen unmittelbar vor dem Vitra Produktionswerk in Weil am Rhein.
Es handelt sich also um ein Produktionswerk, das vernünftigerweise durch einen Zaun vom Rest der Welt abgetrennt ist.
Das wäre nicht schlimm, wäre da nicht ein Problem. HInter dem Zaun sind die Buckminster Fuller Dome und die Jean Prouvé's Tankstelle.
Uns war die Existenz des Zaunes immer bewusst. Und wir waren durchaus irritiert davon, dass es durch die Existenz des Zaunes quasi unmöglich ist, ein brauchbares Foto des Domes zu machen oder die Tankstelle richtig zu sehen.
Aber wir haben es nie hinterfragt.
Bis zum letzten Freitag als wir auf der Werksseite des Zaunes standen. Plötzlich realisierten wir, dass es keinen nachvollziehbaren Grund für die Position des Zaunes gibt. Er könnte genauso gut parallel zur Straße zwischen dem Werk und dem Dome und der Tankstelle liegen.
Das würde weder die Sicherheit der Besucher - die offensichtlich fern von den Produktionsprozessen gehalten werden müssen - gefährden noch würde es zusätzliche Risiken bergen.
Dafür würde es für die Besucher von VitraHaus und Vitra Design Museum zwei weitere interessante und wichtige Gebäude zugänglich machen. Und man könnte eine Menge mehr guter Fotos machen.
Wir hätten nie gedacht, einmal in die Fußstapfen Ronald Reagans zu treten, aber: "Herr Fehlbaum, reißen Sie diese Mauer nieder! Oder versetzen Sie sie wenigstens um ein Stück! Bitte."
Die Grenzzäune am Basler Flughafen mögen ein Denkmal nobler Diplmomatie Logik zu sein - die auf dem Vitra Gelände können versetzt werden.
Nur mal so als Anregung......