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Grassimesse 2010: Abito by Giovanna Zanghellini


Veröffentlicht am 03.11.2010
Abito von Giovanna Zanghellini. Nachtschrank und Lampe

Die dritte Station des (smow) Design-Marathons 2010 war die Grassimesse im Leipziger Grassi Museum.

Erstmals 1920 ausgetragen, hat sich die Grassimesse seitdem als eine der wichtigsten europäischen Vertriebsmessen für zeitgenössische Kunst und Handwerk etabliert.

Und Filz.

Außerdem brachte Sie die Designers Open hervor, wozu regelmäßig eine breite Masse an Kunst- und Design-Schulen eingeladen wird, die eine Auswahl der Arbeiten ihrer Schüler präsentieren. Deshalb ist die Grassimesse immer eine angenehme Ablenkung vom Alltag, weshalb man sich schon aus Prinzip nicht über Schmuck, Keramik oder Filz aufregen kann.

Und wir sahen sogar ein paar Objekte, für die wir uns begeistern konnten.

Und eine Menge Filz.

Und einige schöne Strickereien von Giovanna Zanghellini, Absolventin der Universität von Bozen.

Die Personalisierung oder zumindest De-Anonymisierung von Objekten durch den Einsatz gestrickter Gegenstände ist kein neues Konzept. Überzüge für Stuhl- und Tisch-Beine tauchen z.B. in regelmäßigen Abständen auf und das städtische Stricken hat sich als eine Form der Street Art etabliert.

Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit griff Giovanna Zanghellini das Konzept in einer anderen Form, als wir es bisher kannten, auf und gestaltete gestrickte Überzüge für Stühle, Tische, Betten, Spiegel, Lampen usw.

Als Antwort auf unsere immer mobiler werdende Welt und die Tatsache, dass eine zunehmende Menge von uns regelmäßig nur für kurze Zeit an unterschiedlichen Orten verweilt, ist Abito ein wunderbarer Versuch, fremde Räume wie unsere Eigenen aussehen zu lassen.

Man nimmt einfach die gestrickten Überzüge von den Gegenständen aus der alten Unterkunft und überzieht das Mobiliar in der neuen Unterkunft damit - schon hat man die alte, vertraute Umgebung wieder.

Das Konzept ist wunderbar, aber das Produkt an sich ist unpraktisch und dass es sich durchsetzt ist unwahrscheinlich - aber das ist nicht der Punkt.

Abito ist ein Abschlussarbeits-Projekt bei dem es darum geht, wie der Student an das Problem herangeht und es löst.

Für uns hat das Giovanna Zanghellini mit Bravur getan.

Und das ganz ohne Filz.

Giovanna Zanghellini arbeitet mittlerweile als freiberufliche Designerin in Südtirol. Und wenn sie an all ihre Projekte mit der gleichen Kompetenz wie bei Arbito herangeht, werden wir in Zukunft noch mehr von ihr hören, da sind wir sicher.

Abito von Giovanna Zanghellini @ Grassimesse 2010

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