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Die Motivation zum (smow)Stuhl kam mit dem Chairless von Alejandro Aravena für Vitra.
Obwohl es ein wirklich bezauberndes Produkt ist, waren wir etwas irritiert ob der Tatsache dass das Design für den Chairless nicht wirklich "chairless" - also "stuhllos" ist ... eigentlich ersetzt es nur die Spannung innerhalb des Stuhls durch die Spannung innerhalb des Körpers.
Der Benutzer wird zum Stuhl und ist demzufolge während der Benutzung in seinen Bewegungen eingeschränkt.
Aber da uns das "Chairless"-Konzept so beeindruckt hat, wollten wir die Gelegenheit wahrnehmen, die uns der Vitra-Design-Museum-Pappmöbel-Workshop und die Ausstellung "Essence of Things. Design and the Art of Reduction" boten, um unseren eigenen "Chairless"-Stuhl zu entwickeln.
Unsere Kriterien: 100% Pappe, kein anderes Material transportabel so reduziert wie möglich Als erstes entschieden wir uns, die Beine wegzulasssen. Stühle brauchen keine Beine.
Wir in den westlichen Kulturen sind so an Stühle mit Beinen gewöhnt, dass wir es kurios finden oder sogar gönnerhaft "authentisch", wenn wir andere Kulturen bereisen, in denen Stühle mit Beinen keine Alltagsgegenstände sind.
Aber Stühle brauchen keine Beine.
Also mussten die Beine dran glauben.
Die Grundlage für unser Design war Maarten Van Severens MVS Chaise von Vitra.
Seine wunderbare dreiteilige Form bildet die perfekte Basis für einen Falt-"Stuhl" mit Sitz, Rücken und SUPPORT. Die Frage war nur, wie wir die nötige Stabilität erreichen würden ohne auf andere Materialien zurückgreifen zu müssen.
Nach einer Reihe erfolgloser Experimente kam die Antwort durch das (smow)Lager-Team.
Die Kollegen aus dem (smow)Lager sind nicht nur Experten im Verpacken und Versenden von Designermöbeln und in der USM Haller Montage - sie wissen auch ein bisschen was über Statik.
Und dieser Input führte dann zur Form des (smow)chair v1.0
Im Prinzip wurde "der Stuhl" auf "die Armlehnen" reduziert.
Die Arme bieten die Stabilität und sind verantwortlich für den Stuhl. Die Rücken-, Stütz- und Sitzteile, die die meisten als "Stuhl" verstehen, sind dagegen austauschbar und verzichtbar.
Wer die Armlehnen hat, kann auch einen Stuhl bauen. Wer nur ein Rücken-, Sitz- oder Stützteil hat, kann das nicht.
Außerdem ermöglicht der Längsschlitz in den Armen das sichere Zusammenlegen des Stuhls - und der gefaltete (smow)chair kann überall hin mitgenommen werden.
Wir haben z.B. zwei (smow)chairs aus Weil am Rhein am Rucksack festgeschnallt mit nach Hause gebracht.
Die Entwicklung des (smow)chairs ist noch nicht zu Ende. Der (smow)chair v2.0 wurde gerade fertiggestellt, v3.0 wird bald erwartet.
Ein Serienmodell ist allerdings noch nicht in Sicht.
In den nächsten Wochen werden wir hier nicht nur die Weiterentwicklung des (smow)chair dokumentieren sondern den Stuhl auch dazu nutzen um Möbeldesign und die Designmöbelbranche ein wenig zu erläutern.