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DMY Berlin: Schweiz


Veröffentlicht am 16.06.2010
Schweiz

Mit dem Risiko die ganze Schweiz gegen mich aufzubringen ist es wahrscheinlich fair zu sagen, dass das Schweizer Design wohl am besten durch seine ungewöhnlich geformte, spitze Schokolade repräsentiert wird.

Und durch die Schrift Helvetica. Das kann aber auch das Ergebnis der hart arbeitenden Menschen aus Berlin-Mitte sein.

Mit dem Fokus auf der Schweiz versuchen die Organisatoren der DMY Berlin 2010 andere Aspekte und Facetten des schweizer Designs der Öffentlichkeit vorzustellen.

Sie haben es erreicht, wenn auch mit einigen Improvisationen.

Die Idee der gemeinsamen Präsentation des Design Preis Schweiz und der Eidgenössischen Preise für Design war sehr gut und gibt den Besuchern die Möglichkeit, eine gute und breite Auswahl an Produkten und Stilen zu betrachten.

DMY Berlin: Flip von Adrien Rovero

Besonders das Flip von Adrien Rovero hat uns beeindruckt. Nicht nur, weil man es von einem Sofa zum Tisch umbauenn kann. Sondern auch, weil es als Sofa mit den "eingebauten" Seitentischen hervorragend funktioniert.

Einfach wundervoll.

In der Tat funktioniert es als Sofa so gut, dass man auf die Umbaufunktion gut verzichten könnte.

Auch der Herrendiener von Moritz Schmid beeindruckte uns mit seinen klaren Linien, solider Konstruktion und seiner Leichtfüßigkeit.

Einen der größten schweizer Stände hatte die ETH Zürich mit ihrer FIDU Technologie, was bereits letztes Jahr ausgestellt wurde. Wir mögen es, es ist ein faszinierender Prozess. Wir mögen auch die Möbel, die dabei herauskommen und letztes Jahr hatten wir ein langes Gespräch mit Oskar Zieta über den Prozess und die Entwicklung. Es gibt keinen Zweifel an dem Potential dieser Technik. Aber die Ausstellung war einfach nur eine Wiederholung der letztjährigen. Damit kann niemand zufrieden sein. Nicht DMY, nicht ETH Zürich und auch nicht Zieta.

DMY Berlin: Herrendiener von Moritz Schmid

In einem Jahr, in dem die DMY Berlin das gute, positive und originelle am schweizer Design feiert, wundert man sich über die Entscheidung, ein Berliner Möbel-Modulsystem zu benutzen, das eine auffällige Ähnlichkeit zum 20 Jahre älteren schweizer System USM Haller aufweist. Dennoch befürworten wir die Anpreisung Berlins und was es zu bieten hat ...

Für manche mögen beide Punkte unwichtig sein, aber uns haben sie gestört.

Alles in allem war der Eindruck, den man auf der DMY Berlin vom zeitgenössischen schweizer Design bekam genug, um mal weiter zu schauen als die spitze Schokolade.