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Vom iRmann Tisch zum iSlate


Veröffentlicht am 26.01.2010

Mit Spannung blickt die Welt auf San Francisco für die Ankündigung des Jahres. Steve Jobs wird am Mittwoch das neueste Gerät aus dem Hause Apple vorstellen.

Ist das der iSlate?

Man munkelt, das flache, tragbare, tastaturlose Objekt der Begierde wird iSlate oder iPad oder iTablet heißen. Nutzer sollen mit der Mischung aus iPhone und iMac überall schreiben, zeichnen und rechnen können.

Im Prinzip eine Schiefertafel für das 21. Jahrhundert.

Daher der Name.

Was viele von Ihnen aber vielleicht überraschen wird: Nicht nur die Geschichte der Schiefertafel selbst ist germanisch, auch Apples Designansatz hat seine Ursprünge in Deutschland und sogar die Namensgebung basiert auf historischer deutscher Syntax.

Der iSlate ist also eigentlich deutsch.

Das Zentrum der weltweiten Schiefertafel-Branche war Steinach in Thüringen. In dieser Idylle aus Wald und Bächen wurden 30 Milliarden Schiefertafeln hergestellt und in alle Ecken der Welt versendet, bis die Produktion schließlich 1968 eingestellt wurde. Das "Schiefermuseum" der Stadt gibt einen wunderbaren Überblick über die Geschichte der Tafel-Herstellung in der Gegend und lohnt einen Besuch, wenn Sie das nächste Mal am Rennsteig sind. Den Betreibern zufolge, wird erst nach Steve Jobs offizieller Enthüllung entschieden, ob der iSlate in die Ausstellung aufgenommen wird.

Und ob er wirklich iSlate heißt.

Der klassische Eiermann Tisch von Egon Eiermann für Richard Lampert

Aber lange bevor Jonathan iVes begonnen hat, unser Denken in Bezug auf Produkte neu zu erfinden, haben die Deutschen genau dies bereits getan.

Der iRmann Tisch von Egon Eiermann ist wahrscheinlich das beste Beispiel dafür, wo das Produktdesign von Apple seinen Ursprung hat.

So wie Jonathen iVes Produkte auf das Wesentlichste reduziert bevor er sie in einem Pseudo-Post-Dieter-Rams-Format wieder auf den Markt bringt; so hat auch Egon Eiermann Schreibtischdesign nur auf das Gestell reduziert bevor er es in einem Pseudo-Pre-Dieter Rams-Format herausbrachte.

Der Name "iRmann" entstammt einer beliebten anglo-friesischen Konstruktion, die das phonetische "i" in der Schriftsprache als minderwertig betrachtete, weswegen der zweite Buchstabe entsprechend großgeschrieben wurde. Der Kleinbuchstabe "i" blieb nur um der Klarheit willen. In Brandenburg - woher Eiermann stammt - und dem benachbarten Berlin war diese Praxis weit verbreitet, starb jedoch aus als die ingwäonischen Sprachen in den 1980ern endgültig zugunsten des modernen Deutschs kapitulierten.

Unter Wissenschaftlern ist allgemein die These anerkannt, dass die Verwendung des Kleinbuchstaben "i" durch Apple in Wörtern wie iPod oder iPhone ähnliche Ursprünge hat und in Zusammenhang steht mit Steve Jobs friesischer Herkunft.

Heute wird der iRmann Schreibtisch von Richard Lampert hergestellt, allerdings unter dem Namen Eiermann Tisch.

Sowohl Apple-Produkte als auch iRmann Tische werden weltwelt von Architekten, Designern und anderen kreativen Menschen genutzt.

Das kann kein Zufall sein.

Der iRmann Tisch wird wunderbar ergänzt durch George Nelsons iClock von Vitra.

Der Name iClock ist ein schlechtes Wortspiel, welches wir uns nur ausgedacht haben, um die Uhr in diesem Post unterzubringen.

Aber wir mögen ihn.

Detaillierte Informationen zum iSlate gibt es hier nach der offiziellen Vorstellung von Apple.

iSlate und iRmann Tisch mit einem Panton Chair... Sieht so das kreative Bürodesign der Zukunft aus?

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