Richard Lampert hatte versprochen, Herbert Hirches 100sten Geburtstag hier in Köln zu feiern; und am Ende gab es für den verstorbenen Prof. Hirche den Preis in der Kategorie Classic Innovation der diesjährigen Interior Innovation Awards.
Die Jury, in der unter anderem der in Mailand ansässige britische Designer James Irvine und der in London ansässige japanische Designer Tomoko Azumi SITZEN, wählte Hirches "GFK Schalensessel für die Interbau Berlin" (ein Fiberglas-Sessel, den Hirche 1957 für die "Interbau"-Messe entworfen hatte) als eines der besten Beispiele klassischer Innovation.
Der Stuhl ist keineswegs eine reine Fiberglas-Kreation wie die Eames Schalen.
Richard Lampert hat sich bei der Wiederauflage des Möbelstücks an den originalen Hirche-Sessel in sattem grünen Velours gehalten. Der GFK-Sessel ist außerdem in anthrazit Velours oder mit Lederpolsterung erhältlich. Eine Ausführung mit "nacktem" Rücken wird ebenso entwickelt.
Offensichtlich stammt der GFK-Sessel aus einer bestimmten Epoche der Designgeschichte. Charles Eames, Finn Juhl oder andere Zeitgenossen von Hirche lassen grüßen. Aber wie jedes großartige Designerstück findet er immer und überall seinen Platz.
Wir sind nach wie vor große Fans von Hirches Lounge Chair aus dem Jahr 1953, aber der GFK Armchair zeigt noch einmal mehr Herbert Hirches Bedeutung im Hinblick auf Design in Deutschland.
Richard Lampert feierte aber nicht nur Herbert Hirche, sondern zeigte auch einige neue Produkte seiner Egon Eiermann Reihe; z.B. Eiermanns Raumteiler von 1968 - welcher einst auf elegante Weise die Sitze im Bundestag in Bonn abtrennte - und Polster für den E 10 Rattansessel.
Unsere sind - wie Sie sich denken können - mit veganen Schaffellen überzogen, aber es soll Leute geben, die ein ordentlich gefertigtes Kissen für ihren E 10 zu schätzen wissen würden. Gut also, dass Richard Lampert diese Möglichkeit anbietet.